Forschungs- und Innovationsprojekt
Bedarfsgerechte Düngung und Zufütterung in der Karpfenteichwirtschaft

Teichparzellen im Karpfenteich

Teichparzellen im Karpfenteich

Die Eiweißversorgung aus der Natur macht die Karpfenteichwirtschaft einzigartig im Vergleich zu anderen Aquakulturverfahren. Damit kann auf die Zufütterung der knappen und ökologisch bedenklichen Ressource Fischmehl weitgehend verzichtet werden.

Früher wurde bei der Zufütterung auf eine kohlenhydratreiche Fütterung der Karpfen gesetzt, um genug Wachstum zu erzeugen. Heute wird dagegen auf eine begrenzte Zufütterung mit Getreide zur Naturnahrung gesetzt.

Ziele

In zwei Projekten am Institut für Fischerei, die durch die BLE gefördert wurden, sind im Zeitraum von 2014 - 2018 die Nährstoffversorgung von zahlreichen Teichböden in verschiedenen Teichgebieten untersucht worden. Diese Untersuchungen geben neben einigen grundlegenden Erkenntnissen zur organischen Düngung erstmals einen Überblick über die augenblickliche Nährstoffversorgung von Karpfenteichen. Sie sind daher eine neue Grundlage für den Aufbau eines Systems der bedarfsgerechten Düngung in der Teichwirtschaft.
In dem Forschungsvorhaben sollen Empfehlungen für die bayerische Teichwirtschaft über die teichspezifischen und fischverfahrenstypischen organischen Düngemitteln, den auszubringenden Mengen sowie der Verteilung über die Produktionsperiode erstellt werden. Dabei soll zudem ein Verfahren zur schnellen Bewertung des zur Verfügung stehenden Zooplanktons erarbeitet werden als Grundlage für die Planung der Zufütterung.

Geplante Untersuchungen

In Teichen sowie auch in Teichparzellen werden am Institut für Fischerei in Höchstadt Versuche durchgeführt, deren Ziele die Bewertung von Düngungsmaßnahmen auf den Fischertrag, die Wasser- und Fleischqualität und auf die Umwelt sind.
Im Vordergrund stehen:

Die Anpassung der Düngermenge an die Nährstoffversorgung der Teichböden und des Teichwassers

  • Die Anpassung der Düngermenge an die Nährstoffversorgung der Teichböden und des Teichwassers
  • Die optimale Verteilung der Düngegaben über die Produktionsperiode
  • Die Entwicklung einer praxisnahen Methode zur Bewertung der aktuellen Zusammensetzung und Konzentration der Naturnahrung als Voraussetzung zur Planung der Zufütterung.
  • Die Erprobung verschiedener Strukturen von organischen Düngemitteln sowie neuer organischer Düngemittel
  • Die Weitergabe der Erkenntnisse an die Teichwirte.
Projektinformation
Projektleitung: Dr. M. Oberle
Projektbearbeitung: J. Masilko
Finanzierung: EMFF
Laufzeit: 01.02.2019 – 15.09.2023
Förderkennzeichen: 1/116/FA4-8002