Bayerische Pilotbetriebe zur Biogasproduktion
Untersuchungszeitraum und Untersuchungsumfang Bayerische Pilotbiogasanlagen
Seit 2006 wurden vom Institut für Landtechnik und Tierhaltung landwirtschaftliche Biogasanlagen unterschiedlicher Konzeption in verschiedenen Regionen in Bayern wissenschaftlich begleitet und bewertet. Für alle Biogasanlagen werden umfangreiche technische und zeichnerische Dokumentationsunterlagen erstellt.
Ziele
Gewinnung fundierter Kenntnisse über:
- den Betriebserfolg landwirtschaftlicher Biogasanlagen unterschiedlicher Konzeption,
- den technologischem Fortschritt und strukturell Veränderungen der Anlagen,
- die technischen und konzeptionellen Schwachstellen von Biogasanlagen,
- die individuelle Entwicklung von Anlagen während der Lebensdauer,
- die Umweltwirkungen der Energiegewinnung aus Biogas,
- die vergleichende Bewertung von Biogasanlagen.
Zum Zwecke der Bereitstellung von:
- unabhängigen Fachinformationen,
- Anschauungsobjekten,
- Hilfsmitteln für die Überwachung, Bewertung und Optimierung von Biogasanlagen.
Untersuchungszeitraum und Untersuchungsumfang
Für die ersten zehn Anlagen liegen Ergebnisse über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren vor. Fünf dieser Biogasanlagen wurden für weitere zwei Jahre ausgewählt, um die längerfristige Entwicklung dieser Betriebe zu verfolgen. Gleichzeitig wurden 2010 sechs neue Betriebe für zwei Jahre in das sogenannte „Anlagenmonitoring“ aufgenommen.
Seit 2012 werden fünf Betriebe beobachtet, die überwiegend Gras (vom Grünland und teilweise Ackerland) als Einsatzstoff verwenden. Derzeit werden weitere fünf Betriebe für das Monitoring ausgewählt.
Technische Daten der derzeit 21 Bayerischen Pilot-Biogasanlagen
- Einsatzstoffe: tierische Exkremente (Rinder, Schweine, Geflügel) und Energiepflanzen
- elektrische Nennleistung des Blockheizkraftwerks: 80 bis 630 kW
- ausschließlich Speicher-Durchfluss-Verfahren
- ein- bis dreistufige Verfahrensführung, eine zweistufig-zweiphasige Anlage
Ergebnisse
Überblick über einige technische Kennzahlen (Mittelwerte über Beobachtungszeitraum):
- Substratzufuhr: 11 bis 54 t Frischmasse täglich
- Massenanteil von Wirtschaftsdüngern (Gülle und Mist): 0 bis 80%
- Gesamtraumbelastung: 1,1 bis 4,8 kg oTM (m3 d)-1
- Hydraulische Gesamtverweilzeit: 62 bis 196 Tage
- Methanausbeute: 290 bis 420 m3N kg oTM-1
- Arbeitsausnutzung der BHKW-Nennleistung: 60 bis 98%
- Eigenstrombedarfsanteil: 3,7 bis 17,4%
- Nutzungsgrad der extern verfügbaren Wärmeenergie: 2 bis 85%
Detaillierte Darstellungen der Bewertungsergebnisse
Beschreibungen der Pilotbetriebe
Projektinformation
Projektleitung: Dr. Mathias Effenberger
Projektbearbeitung: Andreas Lehner, Rainer Kissel, Florian Ebertseder
Laufzeit: 2006-2011
Finanzierung: Bayerisches Staatministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten