Ökobilanz zum Vergleich von Mehrweg- und Einwegschläuchen für die Tropfbewässerung zu Kartoffeln

Das Verfahren der Tropfbewässerung im Kartoffelanbau punktet im Vergleich zur Überkopfberegnung vor allem damit, dass es wassersparend und energieeffizient ist und die Pflanzenbestände sehr zielgenau bewässert werden können. Damit es sich im Einzelfall auch wirtschaftlich lohnt, müssen allerdings mehrere Faktoren zusammenkommen, wie Untersuchungen der LfL und der ALB Bayern gezeigt haben.

Für die Tropfbewässerung können Mehrweg- oder Einwegschläuche zum Einsatz kommen. Mehrwegschläuche erzielen eine bessere Verteilgenauigkeit, müssen jedoch aufwendig geborgen werden, um Beschädigungen zu vermeiden. Einwegschläuche sind erheblich günstiger in der Anschaffung und können zum Saisonende wesentlich schneller von der Fläche entfernt werden. Aus Gründen der Abfallvermeidung erscheint es geboten, Mehrweglösungen den Vorzug zu geben. Bisher liegen jedoch keine Untersuchungen vor, ob in diesem Fall das Mehrwegprodukt tatsächlich eine günstigere Ökobilanz aufweist.

Zielsetzung

Im Rahmen einer Masterarbeit an der Technischen Universität München (Studiengang „Sustainable Resource Management“) wird eine vergleichende Ökobilanz verschiedener Systeme zur Bewässerung von Kartoffeln erstellt, um folgende Fragestellungen zu untersuchen:

  • Welchen Einfluss hat der Einsatz von Einweg- versus Mehrwegschläuchen für die Tropfbewässerung auf die Umweltwirkungen?
  • Wie stellt sich die Ökobilanz der Tropfbewässerung gegenüber derjenigen der Überkopfberegnung dar?
  • Welche Faktoren sind in der Praxis entscheidend für die Verringerung der Umweltwirkungen der verschiedenen Bewässerungsverfahren bzw. Schlauchsysteme?

Methode

Die Studie folgt der normierten Methode der Lebenszyklusanalyse / „Ökobilanz“. Hierfür werden die wesentlichen Stoffströme, die für die untersuchten Systeme der Bewässerung zu Kartoffeln zu berücksichtigen sind, mittels der Anwendungssoftware openLCA modelliert. Die erforderlichen Daten zu den Bewässerungssystemen werden soweit möglich direkt von den Herstellern und Anwendern erhoben und nach Bedarf durch Literaturangaben ergänzt. Im Stoffstrommodell kann anschließend eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt werden, um den Einfluss bestimmter Faktoren, wie z. B. der Nutzungsdauer der Mehrwegschläuche, auf die Umweltwirkungen zu beurteilen. Um die Anschlussfähigkeit der Untersuchungen an die landwirtschaftliche Praxis sicher zu stellen, wird die Studie in entsprechenden Fachgremien zur Diskussion gestellt.

Ergebnisse

Der Abschluss der Masterarbeit wird zum Ende des Jahres 2021 erwartet. Anschließend werden die Ergebnisse in für die Praxis geeigneter Weise veröffentlicht und an dieser Stelle in Kurzform präsentiert.

Projektinformation
Projektbearbeiter: Cindy Marcela Muñoz Ramos
Projektleiter: Dr. Thomas Venus
Kooperationspartner: ALB Bayern e.V.; KTBL (Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V.)
Laufzeit: 2021