Cylindrocladium buxicola, eine neue Buchsbaumkrankheit in Bayern 
 
  	  
	  			Foto: Philipp Förster
	  			Buchsbäume sind beliebte Kleingehölze im öffentlichen und privaten Grün. Im Jahr 2006 erhielt das Institut für Pflanzenschutz mehrere Proben erkrankter Buchsbäume, auf denen der in Norddeutschland in den letzten Jahren bereits häufiger diagnostizierte Pilz Cylindrocladium buxicola nachgewiesen wurde. Damit hat dieser sehr aggressive Erreger nun auch Bayern erreicht. Besonders betroffen scheinen Bestände auf Friedhöfen und in Privatgärten zu sein.
 
	
		
  		            
Symptome und Verwechslungsmöglichketen
	  			
 	 Cylindrocladium buxicola bildet folgende Krankheitssymptome aus:
        			 
        			
Abb. 1 Blattflecken
Foto: Philipp Förster
 
        			 
        			
Abb. 2 schwarze Läsion an den Trieben 
Foto: Philipp Förster
 
        			 
        			
Abb. 3 Sporenbelag auf der Blattunterseite 
Foto: Philipp Förster
 
        			 
        			
Abb. 4 Laubfall
Foto: Philipp Förster
 
 
 	 Diese können allerdings mit andereren Buchsbaumkrankheiten verwechselt werden. Zur Absicherung der Diagnose ist deshalb, trotz einiger Unterscheidungsmerkmale, eine Untersuchung in einem mykologischen Labor notwendig.
| Cylindrocladium buxicola Triebsterben | Volutella buxi Buchsbaumkrebs, Zweigsterben | Fusarium buxicola Buchswelke | 
| dunkelbraune Flecken auf den Blättern, die später zusammenfließen (Abb. 1) | Triebspitzen sterben ab, Blattflecken auf den Blättern | zweigweise Vergilbung der Blätter, Triebsterben (Abb. 6) | 
| an den Trieben dunkle, fast schwarze Streifen (Abb. 2) | im Laufe des Sommers rosa-orange Sporenlager, meist an der Blattunterseite | umfassend dunkle Färbung der Rinde, die weich wird und flächig abstirbt | 
| weißer Sporenbelag auf der Blattunterseite (Abb. 3) | z.T. Wucherungen an älteren Trieben |  | 
| Blattfall und Triebsterben (Abb. 4) | keine schwarzen Streifen und Flecken auf den Trieben |  | 
  		            
Biologie
	  			
  	
  	Cylindrocladium buxicola kann mit Chlamydosporen in abgestorbenem Pflanzenmaterial mehrere Jahre überdauern. Er infiziert die Pflanzen über die intakte Kutikula der Blätter. Wunden sind zum Eindringen nicht notwendig. Begünstigt wird der Befall durch feuchtwarme Sommer. Eine Blattnässedauer von 5-7 Stunden reicht zur erfolgreichen Infektion bereits aus. Das Mycelwachstum des Pilzes ist schon ab 5°C möglich, optimal sind 25°C, ab 30°C wird das Wachstum eingestellt. Bei Temperaturen über 33°C stirbt der Pilz ab.
 
  		            
Vorbeugung
	  			
 	 Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung einer Infektion mit Cylindrocladium buxicola ist die Hygiene im Bestand, das heißt, kranke Pflanzen und Pflanzenteile (Triebe, Falllaub) sind umgehend zu entfernen und nicht zu kompostieren.
Um den Infektionsweg zu unterbrechen sollte nicht Buchs auf Buchs gepflanzt werden.
Eine längere Blattnässedauer ist soweit wie möglich zu vermeiden, bei Trockenheit also nicht "über Kopf" bewässern. Durch Spritzwasser werden Konidien (Sporen) von Pflanze zu Pflanze übertragen. Eine Tröpfchenbewässerung ist ideal.
Die verwendeten Gerätschaften, die Kleidung und auch die Schuhe sollten gründlich gereinigt werden, um die Verbreitung der Sporen zu verringern.
Die Sortenwahl spielt eine entscheidende Rolle zur Vermeidung der Krankheit. Neben der schon länger als hoch anfällig bekannten Sorte B.sempervirens "Suffruticosa" gelten nach neueren Untersuchungen auch "Rotundifolia", "Handworthiensis" und "Raket" als hoch anfällig, während "Arborescens", "Elegantissima" und "Herrenhausen" so wie B.micorphylla "Faulkner" als relativ widerstandsfähig eingestuft werden.
  		            
Bekämpfung
	  			
 	 Ohne Beachtung aller vorbeugenden Maßnahmen ist eine chemische Bekämpfung nicht erfolgversprechend.
Über den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel in Zierpflanzenbaubetrieben und Baumschulen informieren Sie sich bitte bei Ihrem zuständigen Pflanzenschutzdienst.
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