Asiatischer Laubholzbockkäfer: Vorkommen in Deutschland und Europa
Neben den Vorkommen des Asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB) in Bayern gibt es weitere punktuelle ALB-Vorkommen in drei deutschen Bundesländern sowie europaweit in Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz (Stand November 2015). Die bisherigen Funde in Europa stammen aus den Jahren 2001 bis 2015.
ALB-Vorkommen in Deutschland
Zusätzlich zu den bayerischen ALB-Befallsgebieten gibt es deutschlandweit aktuell fünf weitere ALB-Fundorte (Stand Januar 2018):
Bornheim bei Bonn in Nordrhein-Westfalen (2005), Weil am Rhein (2012), Grenzach (2015) und Hildrizhausen (August 2016) in Baden-Württemberg sowie Magdeburg (2014) in Sachsen-Anhalt.
Bei allen deutschen ALB-Fundstellen handelt es sich um lokal begrenzte Gebiete, in denen eine Ausrottung des Käfers möglich ist.
Deutschlandweit werden alle ALB-Daten an das Julius Kühn-Institut (JKI) gemeldet. Das JKI ist das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen in Deutschland, eine selbständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Informationen zu den betroffenen Bundesländer
ALB-Vorkommen in Europa, europäische Regelungen
Erstmals in Europa wurde der ALB 2001 in Braunau am Inn in Österreich entdeckt. Bis 2015 folgten weitere Funde in aktuell sieben europäischen Ländern:
Großbritannien (Kent 2012), Finnland (Vantaa im Oktober 2015), Frankreich (Gien 2003, St.-Anne-sur-Brivet 2004, Strassbourg 2008, Korsika 2013), Italien (Corbetta 2007, Cornuda 2009, Fermo 2013), Niederlande (Almere 2010, Winterswijk 2012), Österreich (Braunau am Inn 2001, St. Georgen/Geinberg 2012, Gallspach 2013), Schweiz (Brünisried 2011, Winterthur 2012, Marly 2014, Berikon im September 2015).
Als ausgerottet gilt der ALB inzwischen (Mai 2019) in folgenden europäischen Befallsgebieten: Braunau am Inn, Oberösterreich (Juli 2013), St.-Anne-sur-Brivet, französische Region Centre-Val de Loire (Juli 2013), Neukirchen am Inn, Bayern (Dezember 2015), Winterswijk, Niederlande (April 2016), St. Georgen/Oberaichet, Oberösterreich (November 2016) sowie Winterthur (Dezember 2016), Brünisried (Februar 2018) und Marly (November 2018), die letzten drei Schweiz.
Dazu gekommen sind bis Mai 2019 ALB-Vorkommen in Murnau (2016) und Kelheim (2016), beide Bayern, Hildrizhausen (2016) und Grenzach-Whylen (2015), beide Baden-Württemberg, Divonne-les-Bains, Frankreich (2016), Vantaa, Südfinnland (2015) sowie Trescore Balneario (2017), Vaie (Juli 2018) und Cuneo (September 2018), die letzten drei Italien.
Alle Daten in Europa werden der European and Mediterranean Plant Protection Organization (EPPO) gemeldet. Sie ist als zwischenstaatliche Organisation für die europäische Zusammenarbeit in der Pflanzengesundheit zuständig und ein Netzwerk aller renommierten Experten auf diesem Fachgebiet. Aktuell hat die EPPO 50 Mitgliedsstaaten und umfasst damit fast alle Länder der europäischen und mediterranen Region. Eines ihrer Ziele ist zum Schutz von Pflanzen, internationale Strategien gegen die Einschleppung und Ausbreitung gefährlicher Schädlinge zu entwickeln und sichere und wirksame Kontrollmethoden zu fördern.
ALB-Vorkommen in Europa, Stand 21.07.2015 (Quelle: Dr. Thomas Schröder, JKI)
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Informationen zu den betroffenen EU-Ländern
Auf europäischer und internationaler Ebene sind auch die, gegen die Einschleppung des ALB gerichteten, Einfuhrkontrollen von Holzverpackungsmaterial geregelt: Sowohl im „Internationalen Standard für Phytosanitäre Maßnahmen Nr. 15 - Regelungen für Holzverpackungsmaterial im internationalen Handel" (ISPM Nr. 15) im Rahmen des Internationalen Pflanzenschutzabkommens (IPPC), als auch im EU-Durchführungsbeschluss 2013/92 bzw. 2015/474 betreffend die Überwachung, Pflanzengesundheitskontrollen und Maßnahmen, die bei Holzverpackungsmaterial zu ergreifen sind, das bereits für den Transport spezifizierter Waren mit Ursprung in China verwendet wird.
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