ALB-Bekämpfung
Laubgehölze für Nachpflanzungen: Übersicht (Asiatischer Laubholzbockkäfer, ALB)
Asiatischer Laubholzbockkäfer (ALB)
Der Asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB), Anoplophora glabripennis (MOTSCHULSKY), ist als Quarantäneschädling eingestuft. Er ist ein weltweit gefürchteter Holzschädling, der gesunde, vitale Laubgehölze befällt und so stark schädigen kann, dass sie absterben. Dies ist bereits bei einer ganzen Reihe von Arten und Gattungen beobachtet worden: Acer (Ahorn), Aesculus (Rosskastanie), Alnus (Erle), Betula (Birke), Carpinus (Hainbuche), Cercidiphyllum (Kuchenbaum), Corylus (Hasel), Fagus (Buche), Fraxinus (Esche), Koelreuteria (Blasenesche), Platanus (Platane), Populus (Pappel), Salix (Weide), Sorbus (Eberesche), Tilia (Linde) und Ulmus (Ulme). Der EU-Durchführungsbeschluss über die Bekämpfung des ALB vom 9. Juni 2015 schreibt vor, dass Gehölze dieser Gattungen in Befallsgebieten gefällt werden müssen, um eine weitere Verbreitung des Käfers zu verhindern. Zudem dürfen diese Arten in Befallsgebieten nicht gepflanzt werden.
ALB-Befall unter Laborbedingungen
Darüber hinaus wurden vom ALB unter Laborbedingungen weitere Gehölze befallen, die in der Natur noch keinen Befall zeigten. Dazu zählen die Obstbäume der Gattungen Malus (Apfel), Prunus (Zwetschge, Kirsche, Aprikose etc.) und Pyrus (Birne) sowie die Gattungen Buddleja (Sommerflieder), Celtis (Zürgelbaum), Elaeagnus (Ölweide), Hibiscus (Eibisch), Morus (Maulbeere), Robinia (Robinie) und Sophora (Schnurbaum) ebenso wie die, in unserem Klima nicht winterharten, Albizia (Schlafbaum) und Melia (Paternosterbaum). Auch diese Gehölze müssen künftig im Monitoring genau beobachtet werden. Eine Pflanzung dieser Arten kann deshalb in Quarantänezonen nicht empfohlen werden.
ALB-Befall an Rosen
Selbst die Gattung Rosa (Rosen) mit ihren hunderten von Arten und zehntausenden von Sorten wurde nicht aufgenommen. Leider wurden in China auch bei Rosen schon Eiablagen der Käfer beobachtet, womit sie grundsätzlich ebenfalls zu den befallsverdächtigen Gehölzen gezählt werden müssen und deshalb in dieser empfehlenden Liste fehlen.
Ausscheidungskriterien für diverse Gattungen
Nicht aufgenommen wurden Pflanzen, die bei uns nicht ausreichend winterhart sind. Ebenso fehlen Gehölze, die nur dünne Triebe bilden wie Seidelbast und Ginster oder unsere Beerenobstgehölze wie Heidelbeeren, Him- und Brombeeren. Ebenfalls nicht aufgenommen sind Pflanzen, die als invasive Neophyten betrachtet werden müssen. Deshalb sind z.B. Ailanthus altissima (Götterbaum) und Rhus typhina (Essigbaum) nicht in der Liste enthalten.
Was kann gepflanzt werden?
Früchte des Pfaffenhütchens
Neben den als Koniferen bekannten Nadelgehölzen und dem entwicklungsgeschichtlich dazwischen stehenden Ginkgo, wurde eine ganze Reihe von Laubge-hölzen bisher, Stand Oktober 2015, nicht vom ALB befallen. Viele von ihnen werden gerne als Gartenziergehölze gepflanzt. Es wurden nur Gattungen und Arten aufgenommen, die in den Baumschulen tatsächlich angeboten werden.
Die verfügbaren kurzen Beschreibungen der Gehölze sollen eine Anregung geben für alle, die in den Befallsgebieten des ALB Laubgehölze neu pflanzen wollen. Sie sollen bei der Suche nach Alternativen zu den gebräuchlichen Ziergehölzen helfen und auch neugierig machen auf Arten, die eher selten in den Gärten zu finden sind. Ausführliche Beschreibungen sind in der Fachliteratur vorhanden und auch im Internet verfügbar.
Darum die lateinischen namen der Pflanzen
Forsythie
Die wissenschaftlichen Namen der Pflanzen, die botanischen Bezeichnungen sind weltweit gültig. Bei den auch als Trivialnamen bekannten deutschen Bezeichnungen gibt es zu viele lokale und regionale Unterschiede. So weiß der Schwabe beispielsweise nicht, was der Nachbar aus Oberbayern oder Franken meint. Umgekehrt ist es genauso. Ein Beispiel: Die Pflanze mit dem wissenschaftlichen Namen Frangula alnus (Syn. Rhamnus frangula) heißt auf Deutsch Faulbaum oder Pulverholz. Dazu gibt es noch zahlreiche weitere, oft nur regional verbreitete Namen wie: Amselbaum, Bauchberste, Brechwegdorn, Buckbeere, Buckstrauch, Buckthorn, Elsebaum, Faul-kersch, Faulkirsche, Gichtholt, Gichtholz, Glatter Wegdorn, Grindholz, Hexendorn, Hundsbeere, Purgierbeere, Scheißbeere, Schusterholz, Spargelbaum, Spillbaum, Sprickel, Stinkbaum, Stinkbeere, Stinkboom, Stinker, Stinkstrauch, Teufelsbeere, Vogelbeere, Zapfenholz, Zweckenholz.
Als Stinkbeere und Vogelbeere ist aber auch die Eberesche, Sorbus aucuparia, bekannt, die auch noch Aberesche, Amselbeere, Drosselbeere, Ebisch, Ebsche, Gimpelbeer, Haweresche, Judenkirsche, Moosesche, Stinkholz, Wilde Esche oder Wielesche genannt wird.