Unkrautmanagement im Grünland

Dauergrünland ist ein wesentlicher Bestandteil der Kulturlandschaft. Im Gegensatz zum Ackerbau ist das Grünland eine vielfältige Zusammensetzung unterschiedlicher Pflanzenarten, die durch die Standortbedingungen und die Bewirtschaftung geprägt ist. Auf dem Wirtschaftsgrünland wird ein leistungsfähiger Pflanzenbestand im Wesentlichen durch eine standortgerechte Nutzungsintensität und regelmäßige Pflegemaßnahmen angestrebt. Bei Bedarf ist eine gezielte Regulierung von zum Beispiel Giftpflanzen (Herbstzeitlose, Kreuzkräuter, Scharfer Hahnenfuß, …) oder für die Tierfütterung wenig geeigneten Pflanzen (Brennnesseln, Disteln, Ampfer, …) erforderlich.

Vielfältige Grünlandtypen
Neben der Pflanzenzusammensetzung ist allerdings auch Grünland selbst extrem vielfältig. Die Maßnahmen der Bewirtschaftung und der Bestandesregulierung sind daher genauso breit gefächert wie der Unterschied zwischen einer zweischnittigen Trockenwiese in Franken und einer hochalpinen Weide im Allgäu. Selbst der Nutzungszweck hat sehr viele Aspekte und geht von fünfschnittigen Intensiv-Wiesen, über extensive Standweiden bis hin zu naturnahem Grünland, bei dem der Arten- und Naturschutz im Vordergrund steht. Je nach Region und Betriebstyp hat Grünland eine unterschiedliche betriebswirtschaftliche, volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Relevanz. Es zeichnet sich durch multifunktionale Eigenschaften hinsichtlich Produktion, Ressourcen- und Klimaschutz aus. Eine wesentliche Herausforderung ist daher der Erhalt dieser Ökosystemleistungen, die großflächig nur durch eine nachhaltige Nutzung gewährleistet werden können.
Herbizideinsatz im Grünland unterliegt starken Einschränkungen
Für eine gezielte Unkrautregulierung sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen ausschlaggebend. Nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz ist ein flächiger Herbizideinsatz nur noch in Ausnahmefällen durch eine Genehmigung der Naturschutzbehörde möglich. Nach der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung ist ein chemische Unkrautregulierung im Abstand bis 5 Meter zu wasserwirtschaftlich relevanten Gewässern, in Gebieten mit Bedeutung für den Naturschutz (z.B. Naturschutzgebieten, Nationalparken, gesetzlich geschützten Biotopen und FFH-Gebieten) nicht zulässig. Ausnahmen können im Einzelfall genehmigt werden. Die Anwendung von Glyphosat-haltigen Herbiziden ist dagegen auch in Wasserschutz- und Heilquellenschutzgebieten ausnahmslos nicht zulässig. Die Anwendung für eine umbruchlose Grünlanderneuerung kann jedoch im Einzelfall genehmigt werden.

Anwendung von Simplex® zur Unkrautregulierung auf Wiesen und Weiden

Stumpfblättriger Ampfer auf Dauerweideflächen – ein spezielles Anwendungsgebiet für Simplex zur gezielten Einzelpflanzenbehandlung

Simplex ist ein breit wirksames Herbizid für den Einsatz im Dauergrünland. Es ist hoch wirksam gegen Problemunkräuter wie Stumpfblättrigen Ampfer und Giftpflanzen wie Kreuzkraut-Arten. Aufgrund seines problematischen Rückstandsverhalten in Wirtschaftsdüngern ist sein Einsatz auf Wiesen auch bei Einzelpflanzenbehandlung nur im Spätsommer bzw. Herbst nach dem letzten Schnitt möglich.  Mehr

Kreuzkraut-Umfrage 2016
Auftreten und Befallsintensität von Kreuzkraut-Arten in Bayern

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Giftige Kreuzkraut-Arten im Grünland haben sich in den letzten Jahren zu einem Problem für Tierenährung und Futtermittelproduktion entwickelt. Eine Umfrage bei den Pflanzenbauberatern der AELF liefert Information über Verbreitung und Einschätzung des Gefahrenpotentials der wichtigsten Kreuzkraut-Arten im Grünland und auf nicht-landwirtschaftlichen Flächen.  Mehr

Unkrautbekämpfung im Grünland durch Einzelpflanzenbehandlung

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Zur Unterstützung von kulturtechnischen Maßnahmen kann die Einzelpflanzenbehandlung gegen Unkräuter im Grünland eine sinnvolle Maßnahme sein. Der Nachteil ist der hohe Arbeitsaufwand. Um den Arbeitszeitbedarf zu verringern, wurden maschinengeführte Geräte wie das Streichgerät 'Rotowiper' oder aktuell sensorgesteuerte Spritzen zur Ampferbekämpfung entwickelt.   Mehr

Sicherer Umgang mit Wirtschaftsdünger nach der Behandlung von Wiesen und Weiden mit Simplex®

Sicherer Umgang Mit Wirtschaftsdüngern _simplex_

Das Herbizid Simplex® wirkt gegen viele unerwünschte Pflanzen im Grünland einschließlich der giftigen Kreuzkraut-Arten. Der darin enthaltene Wirkstoff Aminopyralid erfordert jedoch ein besonderes Risikomanagement. Aminopyralid ist noch in der Gülle von Tieren, die mit Heu oder Grassilage von mit Simplex behandeltem Grünland gefüttert wurden, vorhanden und kann so empfindliche Kulturen schädigen.  Mehr

Kreuzkraut - eine große Gefahr für die Gesundheit von Pferden und Rindern

Kreuzkraut-gefahr

Kreuzkraut-Arten wie Jakobs-Kreuzkraut, Wasser-Kreuzkraut oder Alpen-Kreuzkraut haben sich in den letzten Jahren unter anderem auf extensiv gepflegtem Grünland stark ausbreiten können. Durch den Gehalt an giftigen Alkaloiden besteht eine Gefahr für allem für Pferde und Rinder. Das größte Risiko besteht dabei in der Verfütterung von Kreuzkraut-belastetem Heu, da die Toxine kaum abgebaut werden.  Mehr

Herbizid-Behandlungen

In Einzelfällen kann im Grünland eine chemische Unkrautbekämpfungsmaßnahme erforderlich sein, um den Pflanzenbestand zu sanieren oder auch um Giftpflanzen gezielt zu bekämpfen. Hier finden Sie Informationen zu den für den Einsatz im Grünland zugelassenen Herbiziden: