Betriebsnetzwerk Reduktion chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel - Zwischenbericht 2025
Das Projekt "csPSM-Reduktion" begann im März 2025 mit der Gewinnung von zehn teilnehmenden landwirtschaftlichen Betrieben. Die Auswahl erfolgte nach definierten Kriterien aus einem Bewerberpool. Die beteiligten Landwirte verteilen sich über alle bayerischen Regierungsbezirke und bauen in ihren Fruchtfolgen unter anderem unsere Zielkulturen Getreide, Mais, Raps und Soja an.
Die Anlage der Case-Control-Versuche erfolgte im Mai 2025 in den Kulturen Winterweizen, Sommergerste und Mais. In den Getreidekulturen starteten die Versuche in bereits stehenden Beständen, sodass in diesem Jahr lediglich in der finalen Pflanzenschutzmaßnahme unterschiedliche Intensitäten zwischen den Varianten umgesetzt werden konnten. Die Reduktion bezog sich dabei im Getreidebau überwiegend auf Fungizide sowie ergänzend auf Wachstumsregler und Insektizide. Im Mais hingegen wurden Herbizide eingespart.
Durchführung der reduzierten Pflanzenschutzmaßnahmen
Aufgrund der ungünstigen Witterungsbedingungen für pilzliche Krankheitserreger konnten die Behandlungsindizes (BI) der chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel in insgesamt drei Gerstenversuchsflächen in der finalen Maßnahme durchschnittlich um etwa 25 % gesenkt werden. In insgesamt sechs Weizenversuchsflächen wurde der BI im gleichen Zeitraum im Mittel um rund 50 % reduziert. Diese Einsparungen erfolgten primär durch die Verringerung der Aufwandmengen der betriebsüblichen Pflanzenschutzmittel. In einzelnen Fällen konnte nach Empfehlung der Pflanzenschutzberatung sogar vollständig auf eine abschließende Fungizidmaßnahme verzichtet werden. In der Maisversuchsfläche wurde der BI über die gesamte Kulturphase hinweg durch eine Kombination aus Bandapplikation und mechanischer Unkrautregulierung mittels Hackgerät zwischen den Reihen um 55 % reduziert.
Erste Ergebnisse
Die diesjährige Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes führte auf keiner der Versuchsflächen zu signifikanten Ertragsminderungen im Vergleich zur betriebsüblichen Variante. Ebenso zeigten sich keine wesentlichen Unterschiede in den Qualitätsparametern. Da auch die bereinigte Marktleistung bezogen auf die finale Pflanzenschutzmaßnahme zwischen den Varianten vergleichbar ausfiel, kann der Projektauftakt insgesamt als erfolgreich bewertet werden. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes um bis zu etwa 50 % in der finalen Maßnahme ohne wirtschaftliche Einbußen möglich war.
Ausblick
Auf Grundlage dieser positiven ersten Erfahrungen wurden in den Folgekulturen in diesem Spätsommer und Herbst bereits ab bzw. vor Kulturbeginn unterschiedliche Behandlungsvarianten umgesetzt. Für das Kulturjahr 2025/26 sowie die darauffolgenden Jahre ist geplant, an den erfolgreichen Start anzuknüpfen und vergleichbare Ergebnisse über die gesamte Kulturdauer hinweg zu erzielen.


