Austausch- und Laborbesuch Bayerisches Amt für Waldgenetik

Präsentation und Austausch zu Forschungsarbeiten

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sachgebiets 1 "Angewandte forstgenetische Forschung" des Bayerischen Amts für Waldgenetik (AWG) waren besonders an den am Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung (IPZ) bereits routinemäßig eingesetzten SNP-Markern zur Vorhersage von relevanten Merkmalen interessiert. Bei vielen landwirtschaftlich genutzten Pflanzen ist die Forschung und Anwendung in Richtung molekulare Züchtung schon sehr viel weiter als bei den Baumarten. In den letzten zehn Jahren sind etliche Genome von Bäumen entschlüsselt worden, jedoch steckt die Verknüpfung der Gensequenzen mit den phänotypischen Merkmalen größtenteils noch in den Kinderschuhen. Ein Grund dafür sind die langen Generations­zyklen bei Bäumen und die teils riesigen Genome.

Vorträge und Forschungsergebnisse

Nach der Begrüßung von Dr. Doleschel übernahm Dr. Schweizer die Leitung. Ausgewählte Vorträge mit Relevanz zum gegenseitigen Austausch und Nutzen standen auf dem Programm. IPZ 1b und IPZ 1c präsentierten aktuelle Ergebnisse aus den Bereichen Hafer und Weizen (Volker Mohler), genomische Selektion bei Weizen und Hopfen (Theresa Albrecht), molekulare Marker bei Soja und Lupine (Grit Schwertfirm) und Kartoffel und Buchweizen (Bianca Büttner). Von Seiten des AWG wurden die derzeit laufenden Projekte "FraxGen, FraxVir und SensforClim" vorgestellt. Hier will man dem Zusammenhang von bestimmten Merkmalen mit den zugrunde liegenden Gensequenzen auf die Spur kommen, zum Beispiel bei Esche dem Eschentriebsterben oder bei Buchen, Tannen und Fichten Trockenstresstoleranz.

Methoden und Zusammenarbeit

Am Nachmittag gab es eine praxisrelevante Laborführung mit intensivem Austausch zu den genutzten Methoden und SNP-Techniken sowie eine Einführung in den theoretischen Hintergrund der KASP- und Fluidigm/Standard-BioTool-Technik zur Umsetzung und Anwendung von SNP-Markern (Bianca Büttner).
Die nun entstandene Kooperation zwischen den beiden Forschungsgruppen gibt dem AWG die Chance, auf die bereits aufgebaute Erfahrung des IPZ im Bereich Genomanalyse und molekulare Pflanzenzüchtung bzw. Labor­analysen und Auswerte­verfahren anzuknüpfen.