Luzerne – Medicago sativa L. (engl.: lucerne)

Die Luzerne wird aufgrund der hohen Trockenmasseerträge und des hohen Eiweißgehalts, als "Königin der Futterpflanzen" bezeichnet. Sie wird ausschließlich im Feldfutterbau verwendet.

Luzerne
Wachstumsbedingungen / Eigenschaften
Verbreitung
Die Luzerne, auch als die "Königin der Futterpflanzen" bezeichnet, ist die älteste ausschließlich zur Futtergewinnung angebaute Kulturpflanze. Ihr Ursprung ist das südwestliche Asien, wo bereits Mitte des ersten vorchristlichen Jahrtausends die Perser Luzerne als Pferdefutter nutzten. Von ihnen übernahmen sie die Griechen und Römer und nannten sie, wie noch heute in Italien üblich, „herba medica“ = medisches (persisches) Kraut. Als „alfalfa“ brachten sie die Araber nach Spanien. Im 18. Jahrhundert sollen dann Mönche des Klosters Ebrach den Luzernebau in Franken eingeführt haben.

Entwicklung
Die in Mitteleuropa angebaute Bastardluzerne (M. media) ist eine Kreuzung zwischen der ursprünglichen blaublühenden Saatluzerne und der in Mitteleuropa heimischen Sichelluzerne M. falcata. Die Saatluzerne ist anspruchsvoll an Boden und Nährstoffversorgung, wärmeliebend, wenig winterhart, kurzlebig, rasch und hochwüchsig, grobstengelig, hochertragreich und mit einer tiefreichenden Pfahlwurzel ausgestattet; die Samen sitzen in einer schneckenförmig gewundenen Hülse. Die anspruchslose Sichelluzerne ist sehr winterhart, ausdauernd, niederliegend, feinstengelig, von geringem Ertrag, mit einem verzweigten Wurzelnetz ausgestattet; die Samen befinden sich in einer sichelförmig gebogenen Hülse. Man unterscheidet in Deutschland daher zwei Luzernesortentypen: Der eine ist durch einen hohen Anteil Falcata-Erbgut gekennzeichnet; die typische, buntblühende Bastardluzerne. Der andere, nach seiner Herkunft als „flämische Luzerne“ bezeichnete Typ, steht M. sativa näher. Hierzu gehören die meisten Sorten französischen Ursprungs.
Klima- und Bodenansprüche

Luzerne bringt im warmen, sonnenscheinreichen und trockenen Klima die höchsten Nährstofferträge, solange ihr Wasserbedarf befriedigt wird. In ariden Ländern wird sie daher intensiv bewässert. Die Frosthärte ist ziemlich groß. Die Sortenunterschiede bei der Überwinterung sind außerdem durch die Widerstandsfähigkeit gegen Auffrieren bedingt. Die Luzerne gedeiht am besten auf tiefgründigem kalkhaltigem Löß und Lehm mit guter Wasserführung. Auf keinen Fall darf stauende Nässe vorhanden sein.

Nutzung

In Mitteleuropa wird die Luzerne normalerweise mehrmals im Jahr gemäht und anschließend (heißluft-)getrocknet. In anderen Ländern wird Luzerne auch im Gemenge mit Gras extensiv beweidet. Weltweit ist sie der wichtigste Rohstoff für die Herstellung von heißluftgetrocknetem Futter. Früher oft viele Jahre lang genutzt, lohnt sich bei der heutigen (höheren) Intensität meist nur noch der 2- bis 3-jährige Anbau, da die Erträge dann mit fortschreitender Nutzungsdauer stark absinken. Unter günstigen Bedingungen sind über 100 dt/ha Trockenmasse erzielbar. Bei einem durchschnittlichen Roheiweißgehalt von 20 % sind das 20 dt/ha Roheiweiß.

Luzerne findet in folgenden Bayerischen Qualitätssaatgutmischungen Verwendung:

Feldfutterbaumischungen
KurzbezeichnungEinsatzschwerpunkt
BQSM - FE 2Überjähriges Rotklee-Luzerne-Gras für eher trockene Gebiete
BQSM - FM 1Luzernegras für trockene Standorte, auf denen sich Rotklee und Wiesenschwingel nicht halten
BQSM - FM 2Luzernegras für mittlere Standorte, auf denen Wiesenschwingel gedeiht
BQSM - FM 3mehrjähriges Kleegras für trockene Standorte
BQSM - FM 5Jurakleegras, Spezialmischung für das Jura
BQSM - FM 3-KÜberjährige Mischung mit besonderer Eignung zur Silagegewinnung