Sicherung und Verbesserung der Verfügbarkeit von ökologisch erzeugtem Rotkleesaatgut

Pilzbefall im Rotklee

Sicherung und Verbesserung der Verfügbarkeit von ökologisch erzeugtem Rotkleesaatgut durch die Entwicklung von Selektionsverfahren gegenüber samen- und bodenbürtigen Pilzkrankheiten zur Züchtung nachhaltig resistenter Sorten

Das Ziel des Vorhabens ist die Sicherung und Verbesserung der Verfügbarkeit von ökologisch erzeugtem Rotkleesaatgut.
Durch die Entwicklung von Selektionsverfahren gegenüber samen- und bodenbürtigen Pilzkrankheiten kommt es im Anschluss zur Züchtung nachhaltig resistenter Sorten.
Rotklee spielt als stickstoffbindende Leguminose eine sehr wichtige Rolle im ökologischen Landbau. Neben Mischanbau mit Futtergräsern zur Erzeugung proteinreichen Grundfutters in viehhaltenden Betrieben findet er in der Fruchtfolge als Stickstoffsammler für nachfolgende, zehrende Kulturarten Verwendung. Bereits wird ein beachtlicher Anteil des Rotklee-Saatgutes in ökologisch wirtschaftenden Betrieben produziert.
In der letzten Zeit mehren sich jedoch die Hinweise, dass samenbürtige und/oder bodenbürtige Krankheiten zum Ausfallen des Rotkleeanteils in Futtermischungen führen sowie zum starken Ausdünnen und Absterben von Pflanzen in Beständen der Rotklee-Wertprüfungen, der Registerprüfungen und der Rotklee-Zuchtgärten.

Sollten sich insbesondere samenbürtige Krankheiten beim Rotklee ausbreiten, würde dies bedeuten:

  1. Saatgut müsste gebeizt werden
  2. während der Saatgutproduktion müssten Fungizide eingesetzt werden
  3. im ökologischen Landbau könnten nur noch resistente Sorten eingesetzt werden.
Da diese derzeit jedoch nicht zur Verfügung stehen, müsste schlimmstenfalls damit gerechnet werden, dass der Rotklee dem ökologischen Landbau nur noch bedingt zur Verfügung steht, mit entsprechenden Konsequenzen für Fruchtfolgen und N-Versorgung.

Das Projekt arbeitet dieser Entwicklung mit folgenden wissenschaftlichen technischen Arbeitszielen entgegen:

  • Das derzeit vorhandene Sortenspektrum des Rotklees soll hinsichtlich seines Resistenzstatus mit Hilfe der zu entwickelnden Resistenztests beschrieben werden.
  • Es sollen praxistaugliche Resistenzselektionsverfahren gegenüber boden- sowie samenbürtigen, pilzlichen Krankheitserregern aus den Gattungen Colletotrichum, Sclerotinia, Phoma, Fusarium, Pythium, Rhizoctonia entwickelt werden.
  • Resistentes Rotklee-Sortenmaterial gegenüber der Erregergruppe soll durch spaltende Rotkleepopulationen erstellt werden, die Vererbung der Resistenzen genetisch analysiert und für molekulare Markeranalysen genutzt werden.

Berichte

Tagungsbeiträge

Verbesserung der Resistenz von Rotklee gegen Colletotrichum trifolii durch rekurrente Selektion
JACOB I, HARTMANN S, SCHUBIGER FX, STRUCK C (2013).
Proceedings zur 12. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau, Bonn, 5.-8.2013.
Ansätze zur Entwicklung anthracnoseresistenter Rotkleesorten
JACOB I (2012).
53. Fachtagung des DLG-Ausschusses „Gräser, Klee und Zwischenfrüchte“, 6. November 2012, Bonn, S. 27-29.
Genetic diversity of red clover varieties listed in Germany concerning the resistance to Southern Anthracnose
JACOB I, HARTMANN S, SCHUBIGER FX, STRUCK C (2010).
Grassland in a changing world, Grassland Science in Europe, Volume 15, 344-346.

Artikel: Genetic diversity of red clover varieties listed in Germany concerning the resistance to Southern Anthracnose (externe PDF-Datei) Externer Link

Resistenz der in Deutschland zugelassenen Rotkleesorten gegen den Erreger des Südlichen Stängelbrenners (Colletotrichum trifolii)
JACOB I, HARTMANN S, SCHUBIGER FX, STRUCK C (2010b).
Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. 22, 131-132.

Artikel Resistenz der in Deutschland zugelassenen Rotkleesorten gegen den Erreger des Südlichen Stängelbrenners (Colletotrichum trifolii) (externe PDF-Datei) Externer Link

Anthracnose bei Rotklee
JACOB I (2010).
51. Fachtagung des DLG-Ausschusses „Gräser, Klee und Zwischenfrüchte“, 5. November 2010, Bonn, S. 33-35.

Artikel: Anthracnose bei Rotklee (externe PDF-Datei) Externer Link

Veröffentlichungen

Rotklee in Gefahr
JACOB I, HARTMANN S (2011)
bioland, 07/2011, 10-11. (Richtigstellung: bioland 08/2011, 10).

Artikel: Rotklee in Gefahr (externe PDF-Datei) Externer Link

Projektinformation
Projektleitung: Dr. Stephan Hartmann - IPZ 4b Externer Link
Projektbearbeitung: Irene Jacob
Laufzeit: 15.04.2009 - 31.07.2012
Kostenträger: BÖLN - Bundesprogramm für Ökologischen Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft
Förderkennzeichen: 06OE161
Kooperationen: