Digital Farming News – Feldroboter im Einsatz für die Züchtung
Die LfL erprobt den Nutzen von Feldrobotern im Zuchtgarten für Gräser, Klee und Luzerne in Pulling bei Freising am Beispiel des Agrointelli Robotti.
Die Digitalisierung in der Landwirtschaft schreitet voran, und innovative Technologien wie Feldroboter zeigen großes Potenzial in der modernen Pflanzenzüchtung. Der Feldroboter Agrointelli Robotti 150D wurde bereits von 2022 bis 2024 in Ruhstorf für den Bereich des üblichen Ackerbaues getestet und bewertet. Er eignet sich für Präzisionsarbeiten mit leichteren Anbaugeräten bis zu 750 kg, benötigt jedoch derzeit noch eine Aufsichtsperson in Sichtweite. Diese Rahmenbedingungen schränken seine Attraktivität im Ackerbau ein.
Gründe für den Robotereinsatz
Durch den hohen Druck zur Schadensminimierung im Bereich Züchtung, z. B. durch die hohen Vorkosten zur Erstellung des Pflanzenmaterials sowie bei Versuchswesen und Züchtung durch die Kosten des Ausfalls des Versuchs und seiner Daten als Entscheidungsgrundlage, werden die Flächen ohnehin nicht autonom bearbeitet. Da der Handarbeitsaufwand und die körperliche Belastung der Mitarbeiter hier jedoch sehr hoch sind, erhoffen sich die Mitarbeitenden der LfL (Institut für Landtechnik und Tierhaltung, Arbeitsgruppe "Agrarrobotik“ und das Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Arbeitsgruppe "Züchtungsforschung Klee, Luzerne und Gräser, Pflanzenbausysteme bei Grünland und Feldfutterbau“) durch den unterstützenden Einsatz des Feldroboters eine erhebliche Arbeitserleichterung. Besonders trifft dies für den Bereich der Züchtung im ökologischen Bereich zu.
Der Pilotversuch
In einem Pilotversuch wird die Tauglichkeit des Robotti im Zuchtgarten der Arbeitsgruppe "Züchtungsforschung Klee, Luzerne und Gräser, Pflanzenbausysteme bei Grünland und Feldfutterbau“ in Pulling bei Freising erprobt. Am 07.04.2025 fand die erste erfolgreiche Hackfahrt des Feldroboters in einem Einzelpflanzenbeet der Arbeitsgruppe statt. Der Pflanzabstand der Einzelpflanzenreihen wurde auf die Geometrie des Robotti optimiert. Dies ermöglicht nicht nur das Hacken zwischen den Reihen, sondern auch ein Hacken in den Reihen durch eine zweite orthogonale Hacküberfahrt. Ob die zweidimensionale Überfahrt für die Optimierung des Hackergebnisses hilfreich ist oder die Überfahrt in nur einer Richtung ausreichend ist, wird sich im weiteren Verlauf des Projektes zeigen. Wichtig ist, dass die Erfassung der phänologischen Daten der Pflanzen durch den Einsatz des doch 3 Tonnen schweren Robotti und etwaiger Fuhrspuren nicht beeinflusst wird.
Erste Ergebnisse
Die ersten Hackergebnisse sind vielversprechend. Es zeichnet sich ab, dass die Automatisierung zu einer personaleffizienteren Durchführung der Zuchtversuche beitragen kann. Die Arbeitsgruppe "Züchtungsforschung Klee, Luzerne und Gräser, Pflanzenbausysteme bei Grünland und Feldfutterbau“ lobt auch die Erhöhung der Arbeitsergonomie durch die Vereinfachung des Unkrauthackens. Durch die Vorarbeit des maschinellen Hackens wird die weiterhin notwendige aber nun deutlich reduzierte und einfachere manuelle Nacharbeit erleichtert. Da Hackarbeit ohne maschinelle Unterstützung nicht nur zeit-, sondern auch kraftaufwändig ist, können die Mitarbeiter somit körperlich entlastet werden.