Heimischer Eiweiß- und Stärkelieferant
Erbse - Ernte

Ein rechtzeitiger Drusch sichert die Qualität der Ernteware und ermöglicht eine optimale Verwertung als Futtermittel.

Drusch

In der ersten Augusthälfte sind Körnererbsen i.d.R. erntereif. Sie reifen in der Regel einheitlich ab. Das Schneidwerk des Mähdreschers sollte mit einem Ährenheber und Seitenmessern ausgestattet sein. Zur Vermeidung von Kornverletzungen und Bruchkorn ist die Trommeldrehzahl möglichst gering zu halten und der Dreschkorb weit zu öffnen, wobei das Gebläse stark einzustellen ist. Weiterhin hat sich Folgendes bewährt:
  • Arbeit ohne Überkehrelevator durch Entfernung der Schale unter dem Elevator.
  • Ersatz der Schale unter der Schnecke zum Körnerelevator durch ein entsprechend geformtes Sieb (angepasste Sieblochgröße!).
Geringe Kornverletzung und geringes Verschmieren werden bei einer durchschnittlichen Kornfeuchte von 15 bis 20 % erreicht. Darauf ist vor allem bei Vermehrungsbeständen zu achten sowie geringe Fallhöhen beim Abtanken des Dreschers und der Einlagerung in Silos.

Trocknung und Aufbereitung

Zur Aufbereitung muss das Erntegut < 18 % Feuchte haben, jedoch sollte eine Trocknung auf die Lagerfeuchte erst nach dem Aufbereiten erfolgen.
Für Futterware genügt eine Endfeuchte von > 12 %. Jedoch sollte maximal 4 % Feuchtigkeit je Trocknungsdurchgang entzogen werden und die Durchgänge wenigsten 3 Tage auseinanderliegen. Allgemein gilt, je niedriger die Temperatur ist, desto geringer das Risiko von Schalenrissen. Weiterhin bleibt die Verdaulichkeit als Futtermittel durch geringere Temperaturen unverändert.
Saatgut hingegen muss deutlich schonender getrocknet werden. Rissbildung und Temperaturen über 40 °C sind gänzlich zu vermeiden. Weiterhin sollte das Saatgut eine Kornfeuchte von 15 % aufweisen, um die Keimfähigkeitsverluste in der Lagerperiode möglichst gering zu halten.
Richtwerte für Mähdreschereinstellung in Abhängigkeit der Bestandsfeuchte
Erbsetrockenmittelfeucht
Dreschtrommeldrehzahl (U/min) bei Trommel   
Ø 450 mm380-450450-550550-650
Ø 600 mm300-400400-450450-550
Rotordrehzahl300-350350-400350-450
Korbeinlauf (mm)28-2020-1818-17
Korbauslauf (mm)18-1616-1414-12
Obersieb (mm)10-1212-1515-16
Verlängerung12-1414-1616-18
Untersieb8-1010-1212-14
Gebläsemittelstarkmittelstarkstark
Quelle: Feiffer, A.: „Öl- und Proteinpflanzen besser dreschen“, Feiffer consult, Sondershausen, 2003
Literatur
Lehmann (2011): Der Erbsenprofi. (Hrsg.): dlz-Agrarmagazin. Ausgabe September 2011, S. 46-49.
LfL (2013): Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft; Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung (IPZ); mündl. Mitteilung
Mielke, H. und Schöber-Butin, B. (2004): Anbau und Pflanzenschutz Nachwachsender Rohstoffe (Sonderkulturen). Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin-Dahlem, Heft 395. Hrsg.: Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin und Braunschweig.
Pietsch, G. et al. (2006): Merkblatt Erbse. Hrsg.: Institut für Ökologischen Landbau, Universität für Bodenkultur, Wien.