Forschungs- und Innovationsprojekt
Umsetzung nachhaltiger Bekämpfungsstrategien gegen den Ackerbohnenkäfer (Bruchus rufimanus Boh.) zur Sicherung der Saatgutqualität

Foto: Nina Prinz
Umsetzung nachhaltiger Bekämpfungsstrategien gegen den Ackerbohnenkäfer (Bruchus rufimanus Boh.) zur Sicherung der Saatgutqualität für die heimischen Produktion von Ackerbohnen (Vicia faba L.)
Das vermehrte Auftreten des Ackerbohnenkäfers in Bayern sowie in allen gemäßigten Zonen weltweit erschwert zunehmend die Produktion von Ackerbohnensaatgut und sorgt somit für Knappheit und Preisteuerungen auf dem Saatgutmarkt. Dies tritt vor allem nach Jahren mit überdurchschnittlichen Temperaturen und bei geringen bis mittleren Niederschlägen in den Sommermonaten auf. Zusätzlich mindert der Befall von Ackerbohnen mit lebenden oder toten Samenkäfern bzw. deren Rückstände die Verbraucherakzeptanz für Ackerbohnen in der Humanernährung stark. Da derzeit im konventionellen Ackerbau nur Pyrethroid-Insektizide mit unzureichendem Erfolg gegen den Schädling eingesetzt werden dürfen und im Ökolandbau keine effektiven Bekämpfungsmaßnahmen zur Verfügung stehen, arbeitet die Arbeitsgruppe Saatgutforschung und Proteinelektrophorese intensiv an der Ausarbeitung duftstoff-basierter Vergrämungsmittel.
Projektziele
Methoden

In jedem Arm herrscht ein konstanter Luftstrom mit definiertem Durchfluss, um eine gleichmäßige Duftverteilung zu gewährleisten. Die Luft wird vor Eintritt ins System durch Aktivkohle gefiltert und befeuchtet, um Störeffekte zu minimieren. Ein Arm enthält den Testduftstoff, die übrigen drei reine Kontrollluft. Die Position des Duftstoffarms wird zwischen den Replikaten systematisch gewechselt, um Positionsartefakte zu vermeiden.
Die Käfer werden einzeln in die zentrale Kammer gesetzt und können sich frei in alle Richtungen bewegen. Die Versuchszeit beträgt fünf Minuten. Währenddessen wird aufgezeichnet, wie lange sich das Tier in den jeweiligen Armen aufhält. Die Aufenthaltsdauer dient als Maß für Präferenz oder Aversion gegenüber dem jeweiligen Geruchsreiz.
Zur statistischen Auswertung wird die Aufenthaltsdauer im Duftstoffarm mit der bei zufälliger Verteilung erwarteten Zeit (75 Sekunden bei 300 Sekunden Gesamtzeit) verglichen. Ein Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test prüft auf signifikante Abweichungen von der Nullhypothese.
Ergebnisse
Feldversuch 2024
Olfaktometer-Tests im Frühjahr 2025

Projektinformation
Projektleitung: Dr. Berta Killermann, Arbeitsgruppe Saatgutforschung und Proteinelektrophorese (IPZ 6d)
Projektbearbeitung: Nina Prinz, Arbeitsgruppe Saatgutforschung und Proteinelektrophorese (IPZ 6d)
Projektlaufzeit: 01.01.2024 – 31.03.2027
Projektpartner: Julius-Kühn-Institut (JKI), Institut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF)
Förderkennzeichen: E/23/04