Forschungs- und Innovationsprojekt
Ausmast von männlichen Absetzern der Rasse Fleckvieh auf Grassilagebasis

Bullen im Stall

Eine systematische, grasbasierte Rindfleischproduktion aus der Mutterkuhhaltung stellt eine mögliche Alternative zur Milchproduktion für Grünlandstandorte dar. In diesem grünlandbasierten System erfolgt die Ausmast im Stall häufig auf Basis Grassilage.

Bei Ochsen konnte gezeigt werden, dass eine Steigerung der Energieversorgung durch Kraftfutterzulagen in der Endmast nur geringe Steigerungen der täglichen Zuwachsraten erlauben, andererseits aber die Gefahr der übermäßigen Verfettung mit sich bringen.

Zielsetzung

Mit vorliegendem Versuch soll geklärt werden, ob sich bei nicht kastrierten männlichen Absetzern (Fleckvieh), die grundsätzlich weniger zur Verfettung neigen als Ochsen, gleichgerichtete Ergebnisse zeigen.

Methode

Zur Datenerhebung wurden die männlichen Fleckviehkälber der Geburtsjahrgänge 2013 und 2014, der Landwirtschaftlichen Lehranstalten (LLA) Bayreuth nach einer Säugedauer von 10 Monaten aufgestallt. Der Geburtszeitraum lag zwischen November und Februar. Die Kälber wurden mit ihren Müttern für etwa 7 Monate auf einer Kurzrasenweide geweidet. Es erfolgte keine Zufütterung von Grob- bzw. Kraftfutter. Nach dem Absetzen der Kälber wurden zwei Gruppen gebildet. Beide Gruppen erhielten Grassilage guter Qualität zur freien Aufnahme ergänzt mit einer Mineralstoffgabe. Die Versuchsgruppe erhielt bis zu einem mittleren Lebendgewicht von 550 kg täglich 2 kg, anschließend 3 kg Kraftfutter je Tier und Tag.

Ergebnisse

Zuwachsleistung der männlichen Absetzer mit und ohne Kraftfutterergänzung
Kraftfutterergänzungohnemit
Anzahl Bullen, n1615
Absetzalter, Monate10,110,2
Absetzgewicht, kg450447
Zunahmen während Säugedauer, g/Tag1.3281.313
Schlachtalter, Monate17,416,8
Schlachtgewicht, kg720741
Zunahmen während Ausmast, g/Tag1.1671.392
Zunahmen insgesamt, g/Tag1.2651.343

Fazit

Die Bullenkälber erreichten bis zum Absetzen nach einer Säugedauer von 10 Monaten ein Gewicht von ca. 450 kg bei 1.300 g tägliche Zunahmen. Die Kontrollgruppe ohne Kraftfutterzulage erzielten während des Versuchszeitraumes rein aus Grassilage beachtenswerte 1.160 g tägliche Zunahmen. Die verabreichte Kraftfutterzulage erhöhte die Zunahmen um 200 g auf knapp 1.400 g.
Projektinformation
Projektleitung: Prof. Dr. H. Spiekers
Projektbearbeitung: S. Steinberger, Dr. T. Ettle
Projektpartnert: Landwirtschaftliche Lehranstalten (LLA) Bayreuth
Laufzeit: Dezember 2013 – Dezember 2016