Der Rinderstall in Grub

Junge Rinder liegen im Stroh.

Im Rinderstall forscht die LfL gezielt unter anderem im Bereich der Fütterung von Mastbullen. Darüber hinaus ist der ökotaugliche Tretmiststall auch für Untersuchungen mit anderen Tierkategorien geeignet. So hat die LfL in diesem Stall auch einen Fütterungsversuch zur Jungrinderaufzucht, einen Versuch mit trockenstehenden Kühen und einen Versuch mit Mastfärsen durchgeführt. In den letzten Jahren stand die Eiweißversorgung von Bullen und Färsen im Vordergrund. Momentan läuft ein Versuch zur "Strukturversorgung". Kürzlich abgeschlossen, aber noch nicht ausgerechnet, ist ein Versuch mit Angusrindern.

Was passiert aktuell im Rinderstall?

Grundsätzliche Versuchsdurchführung

Ablauf

  • Zukauf von Kälbern mit ca. 80 kg auf Fleckviehmärkten in Bayern
  • Aufzucht bis ca. 200 kg an der LfL (Karolinenfeld)
  • Aufstallung der Tiere im Rinderstall in Grub, ca. eine Woche Angewöhnung, Wiegung der Tiere, Gruppeneinteilung nach Alter, Gewicht, Vater/Fleischwert
  • Ausmast der Bullen über ca. 330 Tage, Schlachtung nach einheitlichem Endgewicht (ca. 750 kg) oder einheitlichem Alter

Allgemeine Messkriterien

  • Futteraufnahme (täglich, tierindividuell über Wiegetröge)
  • Nährstoffversorgung (auch: Verdaulichkeitsmessungen)
  • Gewichtsentwicklung (Wiegung alle 4 Wochen)
  • Rückenfettdicke (Messung alle 12 Wochen)
  • Schlachtleistung (Nüchterungsverluste, Ausschlachtung, Talgabschnitte, IMF, pH, Handels- und Fettklassen, Fleischqualität)
  • Tierverhalten und Klauengesundheit (Institut für Landtechnik und Tierhaltung)

Weitere Messkritieren (eigenes Schlachthaus)

  • Beprobung verschiedener Gewebe
  • Fleischqualität
  • Morphologie der Klauen
  • Morphologie der Pansenwand
  • Blutproben
  • Chymusproben
  • PCR-Analytik: z.B. Aminosäurentransporter (in Kooperation Technische Universität München)

Vermeidung von Pansenacidose durch Sicherung der Strukturversorgung beim Rind

Kopf eines Mastbullen.

Vorangegangene Versuche zeigen, dass auch eine starke Absenkung der "Strukturversorgung" durch Variation der Faserversorgung bzw. des Kraftfutteranteils der Ration bei vergleichbarer Versorgung mit (pansenstabiler) Stärke zumindest bei schwereren Fleckviehbullen eher geringe Auswirkungen auf Leistung, aber auch auf Pansen-pH-Wert oder Pansenwandmorphologie haben. Aus diesem Grund soll mit vorliegender Untersuchung geklärt werden, wie sich die Variation der "Strukturversorgung" durch unterschiedliche Gehalte an pansenverfügbaren Kohlenhydraten (Variation des "Strukturindex" nach Rutzmoser, 2011) auf Futteraufnahme, Leistung und den Pansen-pH-Wert auswirkt.  Mehr

Angusrind: Stallmast auch mit mehr Grünfutter effizient?

Rinder in einem Stall mit Stroh.

Das Fleisch des Angus-Rindes schmeckt wegen seines relativ hohen intramuskulären Fettgehaltes besonders gut. Dies hängt auch mit dem Futter zusammen. In Übersee beispielsweise grasen die Rinder häufig auf der Weise. Hier überwiegt jedoch die Intensivmast im Stall mit Maissilage. Ob sich mit einem weniger intensiven Verfahren, der Ausmast von Angusbullen mit Grassilage, eine Alternative für Landwirte ergibt, will die LfL herausfinden.  Mehr

Vergleich von Mast-, Schlachtleistung und Fleischqualität von Absetzern aus der Mutterkuhhaltung

Welche Auswirkungen hat ein früheres Erstkalbealter von Fleck- und Braunvieh?

Kälber im Stall mit Strohboden.

Das Erstkalbealter (EKA) von Fleckvieh und Braunvieh in Bayern liegt bei 30 Monaten bzw. darüber und damit erheblich höher als der Bereich, der für andere Rassen diskutiert wird. Obwohl durch eine Reduktion der Aufzuchtzeit Einsparungen von Kosten und Nährstoffausscheidungen erreichbar scheinen, stehen diesem Verfahren Bedenken bezüglich negativer Auswirkungen auf Gesundheit, Fruchtbarkeit und Leistung gegenüber. Aus diesen Gründen untersucht die LfL, in welcher Weise sich ein frühzeitigeres EKA auf Körperentwicklung, Tiergesundheit, Fruchtbarkeit, Leistung und Nutzungsdauer von Fleckvieh- und Braunviehkühen auswirkt.   Mehr

Einfluss der Fütterungsintensität auf Futteraufnahme und Gewichtsentwicklung bei Fleckvieh und Braunvieh pdf 91 KB

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Bullenmast

Die Bullenmast ist ein bedeutender Wirtschaftszweig. In Bayern werden derzeit ca. 390.000 Mastbullen erzeugt. Ökonomische Zwänge sowie Qualitätsanforderungen erfordern eine exakte und systematische Produktionstechnik. Zusätzlich ist es notwendig, Verluste und frühzeitige Abgänge möglichst gering zu halten. Unter den gegebenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist eine hohe Tageszunahme sehr wichtig. Um diese zu erreichen, müssen aber die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden. Die LfL untersucht, wie sich unterschiedliche Futterkomponenten auf das Leistungsniveau in der Bullenmast auswirken. Mehr