Tierwohl
Meldung von geburtsnahen Gesundheitsproblemen in der HIT-Datenbank
Foto: Tierzucht Traunstein
In der HIT-Datenbank besteht die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis bei der Geburtsmeldung zusätzlich drei wichtige gesundheitliche Probleme in Zusammenhang mit der Geburt einzugeben.
Die Problembereiche Festliegen, Nabelbruch und Nachgeburtsverhaltung werden in HIT eingetragen und betriebsintern ausgewertet. Bei Pro Gesund-Teilnehmern werden sie in die Auswertungen des Gesundheitsmonitorings aufgenommen.
Neuigkeiten von der HIT-Datenbank und dem bayerischen Rindergesundheitsmonitoring "Pro Gesund"
Gesundheitsprobleme von Kühen rund um die Geburt sind von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Sie können Auswirkungen auf den gesamten Laktationsverlauf haben. Aus diesem Grund ist die möglichst breite Erfassung solcher Informationen für eine gezielte Beratung sehr wertvoll.
Im Zusammenhang mit dem vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten geförderten Projekt "Pro Gesund", bei dem Diagnosen für Rinder zum Zweck der Betriebsberatung und der Zuchtwertschätzung erhoben werden sollen, haben sich für Landwirte auch in der HIT-Datenbank Neuerungen ergeben.
Im Gegensatz zu den bereits bisher in HIT erfassten freiwilligen Angaben zum Kalbeverlauf, stehen Angaben zum Gesundheitsstatus der Kuh zur Geburt ausschließlich zu betriebsinternen Auswertungen zur Verfügung.
Auf Anregung der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und in Abstimmung mit den Regionalstellen aller Bundesländer wurde daher in der HIT-Datenbank die Möglichkeit geschaffen, bei der Geburtsmeldung freiwillig in Ergänzung zu den bereits vorhandenen freiwilligen Eingabefeldern für LKV-Mitglieder - "Mehrling (LKV)", "Geburtsverlauf" und "Embryotransfer ja/nein" - drei wichtige gesundheitliche Probleme, die im Zusammenhang mit der Geburt auftreten, zu melden.
Folgende Informationen, die sich auf den Zeitraum 7 Tage vor bis 7 Tage nach der Geburt beziehen, können mit der Geburtsmeldung des Kalbes jetzt zusätzlich erfasst werden:
- "Festliegen" (erfolglos-behandeltes Festliegen):
Unter Festliegen werden die Fälle verstanden, in denen eine Kuh trotz zweimaliger Kalziumbehandlung (Infusion und/oder Bolus) länger als 24 Stunden festliegt.
- "Nachgeburtsverhaltung":
Eine Nachgeburtsverhaltung sollte gemeldet werden, wenn die Nachgeburt 12 Stunden nach der Geburt noch nicht abgegangen ist.
- "Nabelbruch" des neugeborenen Kalbes:
Als Nabelbruch wird eine Ausstülpung von Eingeweiden durch die Nabelpforte in einen Bruchsack bezeichnet. Besonders wichtig ist dies, wenn der Nabelbruch vor dem 4. Lebenstag aufgetreten ist.
Die zusätzlichen Felder stehen seit dem 25. Februar 2012 für Rinderhalter deutschlandweit zur Verfügung. Ist ein Rinderhalter LKV-Mitglied, sind die freiwilligen Eingabefelder in der Maske "Daten zur Geburt" grundsätzlich freigegeben. Wollen auch Nicht-LKV-Mitglieder die freiwilligen Angaben zum Geburtsverlauf in HIT dokumentieren, können die Felder über die erweiterte Eingabemaske "Geburtsmeldung(einzeln)/erweitert" erfolgen.
Datengrundlage für das Rindergesundheitsmonitoring
Entscheidet sich ein Betrieb für die Teilnahme am Rindergesundheitsmonitoring "Pro Gesund", wird zwischen diesem und dem Projekt über eine Einverständniserklärung die gemeinsame Datennutzung vereinbart. In dieser Vereinbarung werden die Art und der Umfang der Nutzung der in HIT erfassten Gesundheitsinformationen durch "Pro Gesund" genau geregelt. Seit dem Projektstart im Juli 2012, können die vorab freiwillig in HIT erfassten Meldungen auf Wunsch rückwirkend in das Rindergesundheitsmonitoring aufgenommen werden.
Eine Auswertung der für den eigenen Betrieb in HIT gemeldeten Daten ist unter "Rinderdatenbank-Abfragen" in der Meldungsübersicht" schon jetzt möglich. Hier können auch die neuen freiwilligen Angaben "Festliegen", "Nachgeburtsverhaltung" und "Nabelbruch" abgefragt werden. Dafür muss unter "Auswahl" ein Haken bei "Geburt" gesetzt werden. Die Daten werden durch drücken der Schaltfläche "Anzeigen" online als Tabelle ausgegeben und können über die Schaltfläche "Download" (Ausdruck) als PDF- oder CVS-Datei heruntergeladen werden.
Ansprechpartner
Dr. Ellen Keller
Fachliche Leitung HIT/ZID-Datenbank im
Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Ludwigstraße 2
80539 München
Tel.: 089 2182-2738
E-Mail: ellen.keller@hi-tier.de
Dr. Regina Thum
Katharina Burgmayr
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Institut für Tierzucht
Prof.-Dürrwaechter-Platz 1
85586 Poing-Grub
Tel.: 089 99141-147
E-Mail: Tierzucht@LfL.bayern.de