Effiziente Zuchtverfahren zur Erzielung einer angemessenen Leistungssteigerung
Effiziente Zuchtverfahren zur Erzielung einer angemessenen Leistungssteigerung bleiben nach wie vor von großer Bedeutung. Nur mit konkurrenzfähigen biologischen Leistungen, die nachhaltig von gesunden Tieren erbracht werden, können unsere Rassen im internationalen Wettbewerb zwischen den Populationen bestehen. Eine angemessene Leistung schafft die Freiräume zur Verbesserung der anderen wichtigen Eigenschaften unserer Nutztiere.
Strategischen Positionierung
In der strategischen Positionierung versucht die bayerische Tierzucht, sich Marktanteile durch die Produktführerschaft in ihren Arbeitsgebieten zu sichern. Beispiele hierfür sind die Positionierung des Fleckviehs als „funktionale, leistungsstarke Robustrasse“ oder die Pionierarbeiten in der Entwicklung stressresistenter Fleischrassen beim Schwein. Diese Ansätze werden vom Verbraucher anerkannt und ermöglichen die Erschließung von neuen Märkten für Zuchttiere und Sperma. Damit wird die Einkommenssituation heimischer Produzenten verbessert. Diese Ziele werden unterstützt durch eine internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der quantitativen Genetik.
Steigerung der Effizienz durch neue Technologien
Neue Technologien können die Effizienz der Tierzucht in vielen Bereichen erheblich steigern. Biotechnische und molekulargenetische Methoden sollten auf die Bereiche konzentriert werden, in denen ihre ausgesprochenen Stärken liegen: Tiergesundheit, Tierschutz und Produktqualität. Mit diesen Methoden können Merkmale beeinflusst werden, die ganz entscheidend zum Wohlbefinden der Tiere, zur gesellschaftlichen Akzeptanz und zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit beitragen können.
Zusammenfassung der Merkmale in Gesamtzuchtwerte
Die Vielzahl der derzeit züchterisch bearbeiteten Merkmale macht es erforderlich, diese in umfassenden, auf den ökonomischen Betriebserfolg ausgerichteten Gesamtzuchtwerten zusammenzufassen. Hierbei werden wir zukünftig vermutlich eine Diversifizierung von Zuchtzielen für spezifische Standorte, aber auch für bestimmte Produktionsrichtungen erleben. Hierdurch und durch Einbeziehung neuer molekulargenetischer Informationen wird zukünftig die Komplexität der Gesamtzuchtwerte noch zunehmen. Dies erfordert konkrete Entscheidungshilfen für praktische Selektionssituationen, wie sie z.B. im Rahmen des "total genetic resource management" angeboten werden.