Beratungsprojekt Grobfutter - Teil Südbayern
Schultag Spitalhof
Grünland bewusst nutzen
Das Grünland ist ein entscheidender Faktor bei der Produktion einheimischer Eiweißfuttermittel. Nach Einschätzung von Experten (Stockinger und Schätzl, LfL 2013) werden aktuell nur etwa 80 Prozent der potenziell möglichen Rohproteinerträge des bayerischen Wirtschaftsgrünlandes erreicht. Der Grund hierfür ist in der Regel eine ungünstige Zusammensetzung der Bestände. Kurzfristig können also Grünlandverbesserungsmaßnahmen Trockenmasse und damit auch Rohproteinerträge erhöhen. Die standortgerechte Nutzung, Düngung und Pflege der Aufwüchse ist jedoch Voraussetzung für eine nachhaltige Stabilisierung höherer Flächenleistungen.
Zudem findet in der Praxis der Feldfutterbau wieder stärkere Aufmerksamkeit und auch neue Fütterungsversuche verdeutlichen den hohen Wert von Klee, Luzerne und Futtergräsern. Um den Rinderhaltern das Potenzial ihrer Grobfutterproduktion stärker bewusst zu machen, gilt es daher, das bisher erarbeitete Wissen stärker in die Praxis zu bringen.
Wege des Wissenstransfers
Zu den Aufgaben der Projektstelle Süd gehören unter anderem die Aufarbeitung des Wissens aus der Forschung und die Anpassung an die jeweiligen Regionen Oberbayern, Niederbayern und Schwaben. Die Verbreitung erfolgt über bereits etablierte Informationsquellen wie Grünlandhefte, regionale Versuchshefte, Beratungsfaxe der Ämter, Artikel im Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt (BLW), aber auch anschauliche Führungen in der Gruppe.
Besuche von Demoanlagen und Musterbetrieben haben dabei den Vorteil, dass die angewandten Grünlandmaßnahmen konkret am Beispiel gezeigt werden können. Außerdem fördern sie den Wissensaustausch von Praktikern.
Überregionale Kommunikation stärken
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Verbesserung der Kommunikation zwischen den einzelnen Ämtern der Regionen, der LfL und der Verbundberatung. Durch den Austausch von Veranstaltungshinweisen und Vortragsmaterial wird Doppelarbeit vermieden. Die Fokussierung auf aktuelle Probleme der Praxis wird weiter geschärft. Insbesondere durch die Unterstützung der Verbundberatung wird der einzelne Landwirt in seiner spezifischen Situation auch nach Übertragung der produktionstechnischen Beratung erreicht. Das heißt, das Wissen kommt dort an, wo es gebraucht wird.
Projektinformation
Projektleitung: Dr. Michael Diepolder
Projektbearbeitung: Anika Wirsig
Laufzeit: 2013-2014
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten