Pressemitteilung - 11. Oktober 2018
BAT-Tagung: Futter und Fütterung sicher gestalten

Die Bayerische Arbeitsgemeinschaft Tierernährung e.V. (BAT) veranstaltete am 11. Oktober ihre 56. Beratertagung. Diese stand unter dem Motto "Futter und Fütterung sicher gestalten" und fand anlässlich des Jubiläums "100 Jahre Grub – Leidenschaft für Nutztiere" am LfL Kompetenzzentrum Nutztiere in Grub statt.

BAT-TagungZoombild vorhanden

Präsident Jakob Opperer und Prof. Wilhelm Windisch (v.l.)

Die Tagung der BAT wurde zur Frage der Sicherung von Futterversorgung und Futterqualität mit Erfolg durchgeführt. Das aktuelle Jahr mit den wetterbedingten Ausfällen und der Problematik der möglichen Übertragung von Seuchen wie der Afrikanischen Schweinepest mit dem Futter hat die zentrale Bedeutung der sicheren Gestaltung von Futter und Fütterung allen vor Augen geführt. Es gilt, sich für die Zukunft möglichst gut aufzustellen und aus den Erfahrungen zu lernen. Sehr gut ist dies im Bereich der Futtermittelsicherheit gelungen. Aus den Erfahrungen mit BSE, Dioxinen etc. hat der ganze Sektor gelernt und entsprechende Sicherheitskonzepte etabliert. Dies betrifft die rechtlichen Regelungen, die Forschung zur Futtermittelsicherheit und die Aktivitäten der Futterwirtschaft.

Weniger gut aufgestellt ist die Futterwirtschaft in den landwirtschaftlichen Betrieben. Dies betrifft insbesondere die Versorgung mit hochwertigem Grobfutter. Besonders deutlich wurde die Problematik in Norddeutschland mit "Land unter" im Jahr 2017 und der Trockenheit 2018. Die Anpassung an den Klimawandel muss hier noch verbessert werden. Ein konkreter Ansatz ist die bessere Planung und ein gezieltes Controlling in der Grobfutterwirtschaft. Hierzu ist die Etablierung einer digital gestützten Ertragserfassung unbedingt erforderlich. Weitere Maßnahmen betreffen die Ausgestaltung des Futterbaus und die Verminderung der Verluste vom Feld bis zum Maul der Tiere. In Forschung und Lehre sollten Fragen zur Futterwirtschaft verstärkt bearbeitet werden.

Ein weiteres Feld, in dem Handlungsbedarf besteht, ist die Futterhygiene. Die vorgesehenen Maßnahmen zur Ausgestaltung von Futter und Fütterung in den "Kerngebieten & gefährdeten Bezirken" bei Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest machen dies sehr deutlich. Bereits die betriebliche Logistik ist unter Beachtung der Futterhygiene auszurichten. Ein weiterer Punkt ist die Vermeidung von Verderb bei der Futterlagerung. Beim Grobfutter betrifft dies insbesondere die Problematik der Nacherwärmung am Siloanschnitt. Eine gute Futterhygiene vermindert Verluste und sichert somit auch die Futterversorgung.

Beim Futter selber sind die Zielwerte fortzuschreiben. Nur wer Ziele hat kann darauf hinarbeiten. Beim Grobfutter sind diese inzwischen etabliert. Beim Futtergetreide ist hier neues Denken angesagt. Viel ist nicht immer gut. Für die Schweinefütterung empfehlen sich eher geringere Gehalte an Rohprotein im Getreide, da das Aminosäurenmuster zur Erzeugung von Schweinefleisch relativ schlecht ist. Beim Futterweizen reichen 11 Prozent Rohprotein. Weniger Rohprotein ermöglicht geringere Nährstoffausscheidungen an Stickstoff bei bedarfsgerechter Versorgung an Aminosäuren und die N-Düngung zum Weizen kann reduziert werden. Dies führt zu günstigeren Nährstoffsalden. Für die Zukunft sind in Forschung, Beratung und Praxis gesamtbetriebliche Konzepte gefragt. Eine zentrale Rolle hat hierbei die Ausgestaltung von Futter und Fütterung.

Präsident Jakob Opperer und Prof. Wilhelm Windisch vor einem Roll-up der LfL

Präsident Jakob Opperer und Prof. Wilhelm Windisch (v.l.)

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