Pressemitteilung – 06. Juli 2021, Starnberg
Fisch des Jahres im Liebesrausch – die Mairenke

Im Mai und Juni zieht sie in großen Schwärmen in die Zu- oder Abflüsse der Seen oder sucht flache kiesige Uferbereiche zur Eiablage auf. Das Laichgeschäft der vergleichsweise kleinen Mairenke, die selten größer als 25 cm wird, ist teils spektakulär. Es hat den Anschein als würden die Fische im „Liebesrausch“ das Wasser zum Kochen bringen. Die Männchen tragen zur Laichzeit einen auffälligen, sogenannten Laichausschlag. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Starnberg bemüht sich darum, dass am Starnberger See für Mairenke und Seeforelle unerreichbare Laichgebiete und Kinderstuben wieder zugänglich werden.

Mairenke Fisch des Jahres 2021Zoombild vorhanden

Mairenken können ihren Laichzug nicht fortsetzen

Der Fisch des Jahres 2021 ist die Mairenke, lateinisch Alburnus mento. Sie ist auf wenige Gewässer im Donaugebiet, meist Seen, beschränkt. In Deutschland be-schränkt sich ihr natürliches Verbreitungsgebiet auf Chiemsee, Simsee, Starnberger See und Schliersee. Die Fachberatung für Fischerei des Bezirkes Oberbayern hat die Mairenke erst vor wenigen Jahren im Schlierssee wiederangesiedelt. Die Mairenke wird von der Europäischen Union im Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geführt und gilt damit als Art von gemeinschaftlichem Interesse. Bayern hat für den Fisch des Jahres eine besondere Verantwortung.

Wasserbauliche Maßnahmen versperren oder erschweren den Fischen in manchen Fließgewässern leider den Zugang zu ihren angestammten Laichplätzen. Jedem der einmal den Laichzug der Mairenke beobachten konnte, erkennt die Bedeutung der uneingeschränkten Vernetzung von See und Fließgewässern. Bilder, wie hier die in den Starnberger See mündende Ostersee Ach, verdeutlichen die Problematik.

Fische in einem Gewässer vor einem Hindernis

Der Weg zu den Laichplätzen ist erschwert

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Springende Fische am Wasserfall

Fische kämpfen sich wasseraufwärts

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Eine Hand hält einen Fisch, Kopf ist weiß gepunktet

Typischer Laichausschlag

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.