Pressemitteilung – 19. Juli 2021, Ruhstorf
Gregor Mendels Geburtstag richtet den Blick auf die Erbsenzähler

Die meisten Menschen können sich noch an die Erbsen im Schulunterricht erinnern. Der Geburtstag Gregor Mendels am 20. Juli vor 199 Jahren ist für die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) Anlass, der heutigen Schülergeneration die Pflanzenzüchtung und ihre Bedeutung bei der Erzeugung gesunder Lebensmittel zu veranschaulichen. Unermüdlich experimentierte Gregor Mendel mit Kreuzungen bei den Erbsen, wertete diese statistisch aus und hoffte, damit den Genen auf die Spur zu kommen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der LfL arbeiten auch heute noch im Sinne Gregor Mendels an Erbsen, Lupinen und Getreide. Ab diesem Jahr möchte die LfL gezielt Schulen aller Ausrichtungen ansprechen - Grundschulen, Mittel- und Realschulen, freie Schulen sowie Gymnasien.

Gregor Mendel HLS Ruhstorf PflanzenzüchtungZoombild vorhanden

Lucia Holmer erläutert die Pflanzenzüchtung knapp 200 Jahre nach Gregor Mendel

Den Auftakt bildete der landwirtschaftliche Nachwuchs mit den 40 Studierenden der Höheren Landbauschule in Rottalmünster. Sie folgten der Einladung zum LfL-Standort Ruhstorf a. d. Rott. Am Beispiel von Sommergerste und Mais gab Lucia Holmer, Wissenschaftlerin am LfL-Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung einen Einblick in die Aufgaben und die Bedeutung der heutigen Pflanzenzüchtung. Sie stellte die Ökozüchtungsplattform Ruhstorf vor, die vereinfacht gesprochen, die besten Sorten für den Ökolandbau testen und finden soll. Technisch haben sich die Methode der Züchtung natürlich gewandelt, heute stehen digitale Methoden in der Pflanzenzüchtung im Mittelpunkt. Ein Beispiel ist die Phänotypisierung von Zuchtmaterial mit Hilfe von Drohnen und Luftbildern. Das Zählen und Analysieren können heute Computer übernehmen.

Im Phänotyp sehen die Wissenschaftler, ob die Getreidepflanzen beispielsweise gegen bestimmte Krankheiten resistent sind und damit keine Krankheitszeichen sichtbar sind. Auch wie die Pflanzen mit den Bodenverhältnissen zurechtkommen und ob sie sich normal entwickeln, sind für die Forschern wichtige Informationen. Ziel der LfL-Pflanzenzüchtung ist es, robuste und krankheitsresistente Sorte zu fin-den und so den Landwirten vielversprechende Gerste, Mais oder eben Erbsen zum Anbau anbieten zu können.

    Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.