Pressemitteilung – 20. Dezember 2021, Kitzingen
Engpass vermeiden: Schon jetzt an die Weihnachtsgans für nächstes Jahr denken
Alle Jahre wieder kommen zu Weihnachten allerlei Köstlichkeiten auf den Tisch. Die Weihnachtsgans steht dabei als Festtagsessen traditionell hoch im Kurs. Doch in diesem Jahr gibt es einen Engpass an Gänsen. Daher sollte man sich also möglichst früh um die Bestellung der Gans für das nächste Weihnachtsfest kümmern.

Weiße Gänse (BaySG Kitzingen).
„Wer zuverlässig zu Weihnachten einen frischen Gänsebraten aus der Region genießen möchte, sollte künftig frühzeitig mit der Planung beginnen“, rät Philipp Hofmann, Arbeitsgruppenleiter der Arbeitsgruppe Geflügelhaltung am Institut für Landtechnik und Tierhaltung an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL). Sein Dienstsitz befindet sich am Staatsgut Kitzingen, wo noch Gänse mit naturnaher Weidehaltung gehalten werden, um eine umfangreiche und angemessene Aus- und Fortbildung im Bereich Geflügel zu gewährleisten.
Gänsefleisch wird in Deutschland fast ausschließlich zu Weihnachten oder am Sankt-Martins-Tag gegessen. Dabei kommt der überwiegende Anteil des Gänsefleischs aus Polen oder Ungarn, weil es dort günstiger produziert werden kann. Wer sich für das teurere Gänsefleisch aus Deutschland entscheidet, erhält dafür eine Gans, die ihr Leben fast ausschließlich im Freiland verbracht hat. Die Gänseküken schlüpfen üblicherweise im Frühjahr und werden nach einer Aufzuchtphase im Stall spätestens ab der 8. Lebenswoche auf der Weide gehalten. Im Alter von 24 bis 32 Wochen werden sie schließlich im Herbst und Winter geschlachtet. Der Gänsehalter muss sich also bereits im Frühjahr überlegen wie viele Gänse er halten möchte, um die Nachfrage nach geschlachteten Gänsen im Winter bedienen zu können.
In diesem Jahr sind in Deutschland aufgrund der Coronapandemie und der Geflügelpest weniger Gänse verfügbar als in den Jahren zuvor. Viele Gänsemäster zogen aufgrund der Coronapandemie weniger Tiere auf, da sie sich unsicher waren wie sich die Nachfrage nach Gänsen entwickeln würde. Noch gravierender war der Einfluss der Geflügelpest. Vor allem in Norddeutschland mussten ganze Zuchtgansbestände, in denen das Virus nachgewiesen wurde, getötet werden. Dadurch waren weniger Bruteier und folglich weniger Gänseküken für die Mast verfügbar.
Wer zuverlässig zu Weihnachten oder am Sankt-Martins-Tag einen frischen Gänsebraten aus der Region auf dem Tisch haben möchte, sollte sich also möglichst früh um die Bestellung der Gans kümmern. Damit wird den Gänsehaltern Planungssicherheit gegeben, die heimische Landwirtschaft wird unterstützt und man muss sich kurz vor Weihnachten nicht auf die verzweifelte Suche nach dem Festtagsbraten begeben.
Weitere Informationen
Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.