Pressemitteilung – 01. Februar 2022, München/Freising/Ruhstorf an der Rott
AgriTech-Challenge startet in die Pilotphase: Reduktion von Mineraldünger und chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln im Fokus

Die Finalistinnen und Finalisten des Wettbewerbs „Digitale Landwirtschaft für nachhaltige Ernährungssysteme - eine EIT Food, Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und Siemens Challenge“ stehen fest. Die zehnköpfige Jury unter Vorsitz von Agnes Hoffmann (EIT Food) und Olivia Spykman (LfL) hat aus 29 Bewerbungen von Startups und jungen Unternehmen aus der Agrarwirtschaft in ganz Europa drei Teams ausgewählt, die ab Februar in die Pilotphase im Siemens Technopark Ruhstorf und auf Testflächen der LfL starten.

Ein Mann steht auf einem Feld neben einem Sensor.Zoombild vorhanden

Andrzej Kurenda vom Startup Vivent (EIT-Food).

Digitalisierung muss und wird eine stärkere Rolle für die nachhaltige Transformation der Landwirtschaft spielen. Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut für Agra-Ernährung und Landwirtschaft (EIT Food), die LfL und Siemens haben daher den europaweiten Wettbewerb im Oktober 2021 gestartet, um innovative und digitalisierte Anwendungen zur Minimierung des Einsatzes von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft zu fördern und Ruhstorf an der Rott in Niederbayern zum Zentrum für digitale Landwirtschaft auszubauen.

Die drei Startups, die ab Ende Februar im Siemens Technopark sowie an der LfL in Ruhstorf weiter forschen und arbeiten werden, sind PAAWR (Ukraine), Vivent (Schweiz) und Dahlia Robotics (Deutschland). Das Ziel ist es, eine Lösung für die Reduktion der Verwendung von Mineraldünger und chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln in der Pflanzenproduktion zu finden. Die Teams verfolgen dabei unterschiedliche Ansätze. PAAWR bietet eine autonome Innovation auf der Grundlage künstlicher Intelligenz. Vivent unterstützt LandwirtInnen dabei, Einblicke in die Art und Weise zu gewinnen, wie Pflanzen ihren "Gesundheitszustand" mitteilen und wie sie auf Veränderungen von Umweltbedingungen oder auf Schädlings- und Krankheitsbefall reagieren. Dahlia Robotics entwickelt einen Roboter zur mechanischen Unkrautregulierung, der für Zuckerrüben und Salate optimiert ist.

„Innovative und praktikable Lösungen für die Landwirtschaft können nur direkt auf den Feldern entstehen. Der Technopark Ruhstorf und der intensive Austausch mit unseren Forschenden bietet dafür ein fruchtbares Klima. Unsere LfL-Experten aus den Bereichen Robotik, Drohnen und Sensorik freuen sich auf die Gewinner der Challenge. Mit frischen Ideen und einem vielleicht völlig neuen Blickwinkel auf die Landwirtschaft können sie Lösungen anbieten, die sich aus reiner Expertensicht nie ergeben hätten“, sagt LfL-Präsident Stephan Sedlmayer.

In Ruhstorf stehen den Teams kostenlose Arbeitsplätze sowie die Testflächen der LfL zur Verfügung. EIT Food ermöglicht außerdem den Zugang zum deutschen Agritech Experten-Netzwerk. Nach der Pilotphase im Juni 2022 wird die Jury dann ein Gewinner-Team ermitteln, das ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro erhält.

Ein Feldroboter steht auf einer Wiese.

Der Robotec vom Startup PAAWR aus der Ukraine (EIT-Food).

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Ein Feldroboter steht auf einem Feld.

Feldroboter Rower vom Startup Dahlia Robotics (EIT-Food).

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Blick in eine Halle mit Arbeitstischen.

MakerSpace im Siemens Technopark in Ruhrstorf (Siemens).

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.