Pressemitteilung – 11. September 2025, Freising
Ein Vierteljahrhundert Engagement fürs Streuobst
Streuobstwiesen sind wichtige "Hotspots" der Artenvielfalt, denn sie bieten rund 5.000 verschiedene Pflanzen- und Tierarten einen wertvollen Lebensraum. Um sie zu erhalten und zu fördern, engagiert sich seit nunmehr 25 Jahren die von der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) organisierte "Aktion Streuobst". Sie unterstützt die vielen lokalen Initiativen und Akteure in ganz Bayern und hilft, das Bewusstsein für diese wertvollen Naturräume und ihre Produkte zu schärfen und das nötige Wissen zu vermitteln. Rund 4.000 Veranstaltungen gab es dazu in den 25 Jahren. Mit Erfolg: Streuobst und seine Produkte finden in den vergangenen Jahren wieder deutlich mehr Beachtung in der Gesellschaft. Das Jubiläum wird am 28. September in München gefeiert.

Seit 25 Jahren gibt es die "Aktion Streuobst" (Foto: Birgit Gleixner, LfL).
Unter dem Motto "Streuobst erleben & genießen – aus der Region für die Region" wurde die Aktion im Jahr 2000 von der LfL zusammen mit der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), Mitarbeitern der Landwirtschaftsämter und Kreisfachberatern für Gartenkultur und Landschaftspflege ins Leben gerufen. Ziel war und ist es, das Engagement der in ganz Bayern tätigen Initiativen und Akteure zu unterstützen. Einerseits, um das Wissen und das Bewusstsein für die vielen Vorteile der Streuobstwiesen zu vermitteln, andererseits aber auch, um die Vermarktung der Streuobst-Produkte zu fördern. Mittlerweile finden dazu etwa 300 Veranstaltungen alljährlich im Freistaat statt, in den 25 Jahren waren es insgesamt an die 4.000 – von Sortenausstellungen über Schnittkurse, Märkte und Aktionstage bis hin zu Wanderungen. Rund 250 verschiedene Initiativen sind jedes Jahr als Veranstalter dabei. Hier engagieren sich Ehrenamtliche aus den Verbänden und den örtlichen Obst- und Gartenbauvereinen, aber auch professionelle Anbauer, Brennereien, Vermarkter, Multiplikatoren und öffentliche Stellen.
Um die kommende Generation für dieses Thema zu sensibilisieren und zu begeistern, sind vor allem die Angebote für Kinder enorm wichtig. Die Streuobst-Schulwochen unterstützen Informations- und Erlebnisangebote in den Streuobstwiesen, aber auch in Verarbeitungsbetrieben. Gleichzeitig werden die Kinder im Bereich Biodiversität und gesunde Ernährung geschult. Die mittlerweile 400 Streuobstwiesenführer haben in den 25 Jahren rund 140.000 Kindern in Bayern das Erleben und Lernen in und rund um die Streuobstwiese ermöglicht. Allein 2024 stand für 11.000 Kinder in Bayern ein „Erlebnis Streuobst“ auf dem Stundenplan. Und für Lehrkräfte wurde ein Selbstlernkurs auf den Weg gebracht, der online zur Verfügung steht. Für Stefan Kilian vom LfL-Streuobstteam hat sich die Aktion Streuobst und der Einsatz der vielen Akteure gelohnt: "Die Aktion Streuobst und die gesamte Streuobst-Community haben in den letzten 25 Jahren viel Positives erreicht. Unser Ziel ist weiterhin, neue Akteure, Pfleger oder Hofnachfolger für Streuobst – durchaus in einer modernen Form – zu begeistern und genügend Abnehmer und Kunden fürs Streuobst zu finden."
Das Jubiläum wird am 28. September im Landwirtschaftsministerium in München gefeiert – im Rahmen des Käse-Genussmarkts, der Präsentation des Bayerischen Streuobstpakts und der Bauernmarktmeile auf der Leopoldstraße - mit einem attraktiven Programm und insgesamt über 100 Ständen. Von 10 bis 17.30 Uhr.
Weitere Informationen:

Streuobstwiesen sind wichtige "Hotspots" der Artenvielfalt, die "Aktion Streuobst" fördert seit 25 Jahren die Vermarktung der Produkte (Foto: Birgit Gleixner, LfL).

Äpfel pressen macht Spaß: Kinder bei einer Streuobst-Schulwoche an der Presse (Foto: Birgit Gleixner, LfL).
Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.