Analytik von Nährstoffen, Wirkstoffen und biologischen Systemen
Die partielle Taubährigkeit oder Ährenfusariose ist eine bedeutende weltweit auftretende Getreidekrankheit, die von einer Reihe von Pilzen der Gattung Fusarium verursacht wird und zu hohen Ertragseinbußen bis hin zum Totalausfall führen kann. Eine Infektion der Pflanze kann insbesondere bei feuchtwarmer Witterung zur Zeit der Blüte erfolgen und zu einer erheblichen Qualitätsminderung durch die Bildung toxischer sekundärer Pilzinhaltsstoffe (Mykotoxine) im Getreidekorn führen. In der Abteilung Qualitätssicherung und Untersuchungswesen wird das wichtige Fusariumleittoxin Deoxynivalenol im Rahmen Institutsübergreifender Projekte und Aufgaben seit 1990 routinemäßig gemessen. Darüber hinaus werden regelmäßig repräsentative Getreideproben aus ganz Bayern untersucht, um einen Überblick über die jährliche Befalls-Situation zu erhalten.Chemische Strukturen von Typ-B und Typ-A Trichothecenen
Mit Deoxynivalenol kontaminierter Weizen
Die Untersuchung bayerischer Wintergetreide auf das Toxin Deoxynivalenol (DON), das als Leittoxin bei einer Fusariuminfektion fungiert, zeigt, dass in der Ernte 2017 zum überwiegenden Teil Partien mit geringen bis kaum messbaren DON-Belastungen vorliegen. Beim Winterweizen lagen 71 Prozent der untersuchten Proben unterhalb der Nachweisgrenze von 40 µg/kg und beim Winterroggen konnte in 84 Prozent der Proben kein Toxin nachgewiesen werden. Die rechnerischen arithmetischen Mittelwerte lagen bei 126 µg/kg (n = 150) beim Weizen und 31 µg/kg (n = 79) beim Roggen, bezogen auf die lufttrockenen Proben. Beim Weizen waren lediglich drei Proben, mit einem Maximalwert von 3045 µg/kg über dem EU-Rohwarengrenzwerte von 1250 µg/kg. Beim Roggen wurde eine Höchstbelastung von 394 µg/kg gemessen. Nach dem relativ stark belasteten Jahr 2016 ist die Ernte 2017 weitgehend frei von Deoxynivalenol. Mehr