Agrarmärkte 2013
Milch 2013

Euter einer Kuh
2011 war weltweit, aber auch in Deutschland und der EU, ein Rekordjahr, sowohl was die Nachfrage, als auch die Erzeugung und die Preise betraf. 2012 zeichnete sich weltweit ein erneuter zyklischer Abschwung ab, die Preise für Butter und Milchpulver verloren in den ersten Monaten kräftig an Boden. Überraschend schnell drehte ab Mitte 2012 der Markt. Die Gründe lagen in erster Linie in der Trockenheit in den USA und der durch hohe Futter- und Energiekosten bedingten Stagnation der Milcherzeugung in vielen Regionen der Welt. 2013 startete relativ fest. Neuseeland als größter Exporteur litt unter Trockenheit, in der EU beeinträchtigten das kalte und regenreiche Frühjahr und die hohen Futterkosten die Produktion und in den USA fiel der Zuwachs verhalten aus. Gleichzeitig war eine gute Nachfrage nach Milchprodukten vor allem in China, Südostasien und Teilen Nordafrikas festzustellen. Entsprechend dürfte das Jahr 2013 mit relativ guten Milchpreisen aufwarten.

Interventionspreise für Butter- und Magermilchpulver in Deutschland

Für die Interventionsprodukte Butter und Magermilchpulver (MMP) bestehen vom EU-Ministerrat festgelegte Interventionspreise. Die Interventionspreise wurden bis 1983 wegen der großen Bedeutung der Milch für die landwirtschaftlichen Einkommen überproportional angehoben. Die Milcherzeugung stieg dadurch über den Verbrauch und die Exportmöglichkeiten hinaus und führte zu hohen Interventionsbeständen. Ab 1984/85 wurden die Interventionspreise mehrfach gesenkt, wobei der Butterpreis wesentlich stärker betroffen war als der MMP-Preis. Die Agrarreformen von 1992 und 2003 setzten diese Umbewertung von Fett zu Eiweiß weiter fort.

Zur Steigerung des Verbrauchs wurden Beihilfen für die Verfütterung von Magermilch und Magermilchpulver gewährt, ebenso für den Absatz von Rahm, Butter oder Butterfett an gemeinnützige Organisationen und an Backwaren- bzw. Speiseeishersteller. Exporterstattungen wurden gewährt, um die Differenz zwischen dem höheren EU-Preis und dem niedrigeren Weltmarktpreis teilweise auszugleichen. Ziel dieser Erstattungen war es, die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Anbietern am Weltmarkt zu erreichen, die ihre eigenen Exporte mit Hilfe unterschiedlichster Instrumente subventionieren.