Agrarmärkte 2014
Schweine 2014

Ferkel
Die Schweineproduktion in der EU ist geprägt durch regionale Erzeugungsschwerpunkte und Handelsströme für Ferkel, Schlachtschweine und Schweinefleisch. Deutschland nimmt mit einem Produktions- und Verbrauchsanteil von über 20 % eine Schlüsselstellung innerhalb der EU ein. In Deutschland - speziell in Nordwestdeutschland - werden immer mehr Schweine gemästet. Mit dieser Entwicklung kann die Ferkelerzeugung nicht Schritt halten. Durch jährlich weiter steigende Ferkel- und Schlachtschweineimporte wuchsen die Schlachtzahlen in Deutschland bis 2011 kontinuierlich an. 2013 wurden mit 58,8 Mio. wieder mehr Tiere geschlachtet als im Vorjahr. Deutschland ist nach wie vor Nettoexporteur. Gute Absatzmöglichkeiten ergeben sich innerhalb der Gemeinschaft traditionell in einigen Mitgliedstaaten, zunehmend aber auch bei den Neumitgliedern in Osteuropa sowie auf Drittlandmärkten. Innerhalb der EU ist Deutschland deshalb nicht nur der größte Produzent, sondern auch der größte Exporteur für Schweinefleisch.

Versorgung der EU mit Schweinefleisch

Hinsichtlich der Versorgung mit Schweinefleisch, also dem Saldo aus Produktion und Verbrauch, bestehen zwischen den einzelnen EU-Mitgliedstaaten große Unterschiede. Dies liegt neben der ausgeprägten regionalen Differenzierung der Erzeugung auch am unterschiedlichen Verbrauchsverhalten. Insgesamt wurden in der EU 2013 19 Mio. t Schweinefleisch verbraucht. Spitzenreiter ist Deutschland mit 4,3 Mio. t, gefolgt von Spanien und Italien mit 2,4 Mio. t. Im Saldo weist die EU seit vielen Jahren einen zunehmenden Überschuss an Schweinefleisch auf.
Der Pro-Kopf-Verbrauch an Schweinefleisch in der EU ist rückläufig und lag 2013 bei 37,9 kg. Mit 41,3 kg wurden 2009 noch 3 kg mehr verbraucht. Die Ursachen dürften mehr im Kaufkraftschwund als im Gesundheitsbewusstsein oder in Tierschutzgründen liegen. Besonders eingeschränkt wurde der Schweinefleischverbrauch nämlich 2008 in Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise, als der Verbrauch um fast 1 kg zurückging.