Agrarmärkte 2015
Ökologische Erzeugung 2015

Themenbild Bioprodukte
Der deutsche Bio-Markt entwickelt sich weiterhin positiv. Im Jahr 2014 haben deutsche Verbraucher für Bio-Lebensmittel insgesamt 7,91 Mrd. € und damit rund 4, 8 % mehr ausgegeben als im Vorjahr. Ein deutliches Umsatzplus verzeichneten 2014 die Bio-Milchprodukte. Erfreuliche Umsatzzuwächse von 24 % wurden bei Geflügel verzeichnet, bei Eiern stieg der Umsatz um 9 %. Zu den deutlichen Gewinnern zählten auch 2014 die veganen Ersatzprodukte für Milch und Fleisch, die ein Plus von 9 % erreichten. Insgesamt entfielen knapp 4,0 % des deutschen Lebensmittelumsatzes auf Bio-Lebensmittel. Fast zwei Drittel des Öko-Umsatzes stammten dabei von Frischeartikeln. 2014 war geprägt von der politischen Diskussion um die Revision der EU-Öko-Verordnung. Trotz dieses weiteren Jahres mit schwierigen politischen Rahmenbedingungen legte der Öko-Landbau in Deutschland zu. Nach aktuellen Schätzungen wuchs die heimische Öko-Fläche im Jahr 2014 um 28.331 ha auf 1.089.000 ha. Das entspricht einem Anstieg von 2,7 %.
Veränderungen gab es bei den Marktanteilen der einzelnen Verkaufsstätten. Den größten Zuwachs verzeichneten 2014 Naturkostfachgeschäfte und größere Hofläden mit einem Plus von 9 %. Die Umsatzsteigerung im Lebensmitteleinzelhandel fiel mit 4 % etwas unterdurchschnittlich aus. Spitzenreiter sind wieder die Supermärkte, Discounter und Drogerien, die mit 53 % wiederum den größten Umsatz generierten.

Anlieferung von Bio-Milch in Bayern

Die Milchanlieferung an bayerischen Molkereien, die Öko-Milch verarbeiten, ist kontinuierlich gestiegen. Auf Basis der Marktordnungswaren-Meldeverordnung (Dezember 2011) sind Molkereien als milchverarbeitende Unternehmen gemeldet, die mindestens 3.000 l/Tag über das Jahr hinweg verarbeiten. Demnach wurden im Kalenderjahr 2014 von 26 Molkereien rund 418.476 t Öko-Milch (+5,3 % gegenüber dem Vorjahr) vermarktet, das waren 4,84 % der gesamten Milchanlieferung an die in Bayern ansässigen Molkereien. Die tatsächliche Zahl der Milchverarbeiter liegt aber höher, da Hofkäsereien und Direktvermarkter nicht erfasst werden und ein stabiles Marktsegment bilden. Neben den relativ guten Marktperspektiven für Bio-Produkte liefern die hohen Auszahlungspreise für bayerische Bio-Milch aktuell die besten Argumente für eine Ausweitung der Erzeugung. Wichtig für umstellungsinteressierte Landwirte ist die Differenz der Auszahlungspreisen für konventionelle Milch und Bio-Milch. Seit Juli 2013, als die Differenz der Milchpreise weniger als 8 ct / kg betragen hatte, wurde sie von Monat zu Monat größer. 2015 wurden von Bayerns Molkereien im Schnitt gut 15 ct / kg mehr für Biomilch als für konventionelle Milch bezahlt. Diese Entwicklung ist nicht ungewöhnlich: In Schwächephasen am Milchmarkt zeigen die Bio-Milchpreise ein besseres Durchhaltevermögen. Allerdings laufen sie bei gutem Milchmarkt den Preisen für konventionelle Milch hinterher. Der hohe Preisabstand in den letzten Monaten zeigt aber, dass Bio-Milch aufgrund der verbesserten Absatzchancen im LEH stärker nachgefragt wird. Die Preisangaben beziehen sich immer auf Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß, ab Hof, netto.