Vegetation und Pflanzendiversität
Wiesenmeisterschaft 2014: Oberpfälzer Wald und Hügelland

Preisträger der Wiesenmeisterschaft 2014 - Oberpfälzer Wald und Hügelland geehrt

Im Rahmen eines Festaktes wurden im Juli die Preisträger der Wiesenmeisterschat 2014 Oberpfälzer Wald und Hügelland geehrt. Ingesamt nahmen 130 Personen an der festlichen Veranstaltung im Freilandmuseum Neusath bei Nabburg teil.
Die Wiesenmeisterschaft ist ein gemeinsames Projekt der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und des BUND Naturschutz in Bayern (BN) . In diesem Jahr fand sie bereits zum sechsten Mal statt. 2009 wurde der erste Wettbewerb im Bayerischen Wald ausgeschrieben und findet seitdem jedes Jahr in einer anderen Region Bayerns statt. Alle Wiesen wurden vor Ort begutachtet und nach landwirtschaftlichen und naturschutzfachlichen Kriterien bewertet.
Fernsehbeitrag zur Wiesenmeisterschaft
Auch der Bayerische Rundfunk berichtete in einer Sendung der Reihe Faszination Wissen über das bayerische Grünland und nutzte die Wiesenmeisterschaft in der Oberpfalz als Rahmen.

Video "Sag mir wo die Blumen sind" Externer Link

J. Opperer, Präsident der LfL, Prof. Dr. H. Weiger, BN-Landesvorsitzender, der 2. Bürgermeister Reger und Marion Ruppaner (BN)  gratulieren Josef Schmidt und seiner Familie zum ersten Preis

Jakob Opperer, Präsident der LfL, Prof. Dr. Hubert Weiger, BN-Landesvorsitzender, der 2. Bürgermeister von Erbendorf Johannes Reger und Marion Ruppaner (BN) gratulieren Josef Schmidt (2. v. links) und seiner Familie zum ersten Preis

Preisverleihung im Freilandmuseum Neusath bei Nabburg

Mit 58 Teilnehmern verzeichnete die Wiesenmeisterschaft in der Oberpfalz eine Rekordbeteiligung. Dank der zahlreichen Spenden konnte jeder Teilnehmer neben der Urkunde und der Artenliste seiner Fläche auch einen Preis mit nach Hause nehmen. Die Redner, Jakob Opperer, Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Axel Bartelt, Regierungspräsident, und Prof. Dr. Hubert Weiger, BUND Naturschutz-Landesvorsitzender, betonten die große Bedeutung artenreicher Wiesen und Weiden für die Atraktivität der Landschaft und für die Biodiversität und würdigten die wertvolle Leistung der teilnehmenden Landwirte für den Erhalt dieser Flächen. Martin Neumeyer, Amtschef aus dem bayerischen Landwirtschaftministerium, wies darauf hin, dass das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) ab 2015 auch speziell für extensives und artenreiches Grünland noch besser ausgestaltet sein wird.

Preisträger

Mähweide mit weiß blühenden Mageriten mit Blick auf die GrenzmühleZoombild vorhanden

"Grenzmühle" mit Blick auf den gleichnamigen Hof

1. Preis
Den ersten Preis erhielt Josef Schmidt aus Erbendorf, Landkreis Tirschenreuth. Auf der prämierten Mähweide „Grenzmühle“ mit landschaftsprägenden Einzelbäumen und anstehenden Granitbuckeln fanden sich 52 verschiedene Kräuter und Leguminosen. Unter den Charakterarten dieser selten gewordenen Bergwiesen und Borstgrasrasengesellschaften fanden sich u.a. Heidenelke, Pechnelke, Echter Ehrenpreis und Blutwurz. Der Rotviehzüchter aus dem Steinwald überzeugte die Jury mit seinem umfassenden Konzept einer besonders naturschutzgerechten Beweidung mit dem vom Aussterben bedrohten Roten Höhenvieh sowie einigen Pferden. Die Schmidts sind dabei, ihren Bio-Mutterkuhbetrieb mit Getreide-, Gemüseanbau und Kleinviehhaltung über die Direktvermarktung und feste Verbraucherkontakte weiter auszubauen. Die Familie freut sich über einen Gutschein im Wert von 500 € für einen Aufenthalt im BioHotel.
Rosa Orchideenblühte in der WieseZoombild vorhanden

Orchideen auf der "Berghof-Wiese"

2. Preis
Den zweiten Preis, einen Bio Hotelaufenthalt im Wert von 350 Euro, erhielt Anton Karl aus Gleißenberg im Landkreis Cham für seine 4 ha große „Berghof-Wiese“. Die hoch über dem Ort gelegene Waldwiese mit schöner Aussicht ist vielfältig durch Hecken und Baumgruppen strukturiert und zeichnet sich durch zahlreiche seltene und gefährdete Arten aus, darunter Arnika, Kreuzblümchen, Niedrige Schwarzwurzel und verschiedene Knabenkräuter. Die Flächen werden gemäht und das Heu im auf Mutterkuh- (Hinterwälder) und Mutterschafhaltung spezialisierten Betriebe verwendet.
Rosa Pechnelken und gelber Pippau auf der Großen Wiese in FalkensteinZoombild vorhanden

Pechnelken auf der steilen "Großen Wiese"

3. Preis
Der dritte Platz ging an Familie Pammer aus Falkenstein, ebenfalls im Landkreis Cham. Der Milchvieh-Betrieb setzt ganz auf Grünland (17,5 ha). Ausgezeichnet wurde die mit vielen Felsbuckeln durchsetzte „Große Wiese“ (1,5 Hektar), auf der noch typische Arten der mageren Bergwiesen und Sandrasen vorkommen, darunter großflächige Vorkommen der Pechnelke und das äußerst seltene Katzenpfötchen. Auf dem schwer zu bewirtschaftenden Steilhang ist teilweise Handarbeit nötig. Familie Pammer wird mit einem Geldpreis von 100 Euro ausgezeichnet.
Rosa blühende Pechnelken auf der BergwieseZoombild vorhanden

Nelken-Aspekt auf der "Bergwiese" von Familie Koschta

4. Preis
Den vierten Platz erreicht hat die Familie Koschta aus Kulmain im Landkreis Tirschenreuth mit ihrer knapp 1,5 ha großen teilweise ebenfalls schwer zu bewirtschaftenden „Bergwiese“ mit zahlreichen Arten der mageren Bergwiesen (z. B. Kreuzblümchen, Pechnelke). Der Milchvieh-Betrieb mit 108 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche (davon 48 ha Grünland) ist seit 2008 bei Naturland.
Violetter Salbei und weiße Mageriten Blüten auf dem Hang der Waldwiese Zoombild vorhanden

Weisen-Salbei und Mageriten auf dem "Pfeiderl"

5. Preis
Auf dem fünften Platz landete Martin Mayer aus Schwandorf (ebenfalls Milchvieh-Betrieb im Vollerwerb mit 95 ha LN, darunter 20 ha Grünland) mit der Waldwiese „Pfeiderl“. Besonders bemerkenswert ist der kräuterreiche, als artenreiche Salbei-Glatthaferwiese ausgebildete Oberhang.

Teilnehmer der Wiesenmeisterschaft 2014 im Hof des Freilandmuseums

Die Wiesenmeister 2014

Ziele unserer Wiesenmeisterschaft:

Wiesen sind wahre Multitalente:
  • Grünlandwirtschaft ist aktiver Boden- und Klimaschutz.
  • Blumenbunte Wiesen sind schön und für die Vielfalt der Landschaft unverzichtbar.
  • Wiesenschutz ist Gewässer- und Trinkwasserschutz.
  • Wo es Blumenwiesen gibt, fühlen sich Einheimische und Feriengäste einfach wohl.
Traditionell bewirtschaftete, ein- bis dreischürige Wiesen zeichnen sich durch Blütenreichtum und Artenvielfalt aus. Mit dem Wettbewerb wollen die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft und der BUND Naturschutz die Leistungen der Landwirte, die artenreiche Wiese erhalten und in ihrem landwirtschaftlichen Betriebskreislauf nutzen, in der Öffentlichkeit würdigen.
Bei Fragen zur Wiesenmeisterschaft erreichen Sie uns unter:

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
Institut für Agrarökologie, Dr. G. Kuhn
Lange Point 12, 85354 Freising
Tel.: 08161/71-5826
Fax: 08161/71-5799
E-Mail: Gisbert.Kuhn@LfL.bayern.de
Internet: www.LfL.bayern.de Externer Link

BUND Naturschutz Landesfachgeschäftsstelle
Marion Ruppaner, Landwirtschaftsreferentin beim BUND Naturschutz in Bayern
Tel.: 0911/81878-20
Fax: 0911 86 95 68
E-Mail: Marion.Ruppaner@Bund-Naturschutz.de
Internet: www.bund-naturschutz.de/themen /landwirtschaft/wettbewerb.html Externer Link

Unterstützer des Wettbewerbs

  • Glücksspiale
  • Bayerischer Naturschutzfonds
  • Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Landesverband Bayern
  • Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Cham, Schwandorf, Tirschenreuth und Weiden (incl. VLF)
  • BDM-Kreisverband Cham und Neustadt/Waldnaab
  • BIO-Hotels (www.biohotels.info)
  • Biokreis e.V.
  • BN-Kreisgruppen Cham, Neustadt/Waldnaab-Weiden, Schwandorf, Tirschenreuth
  • Gundermann-Akademie
  • Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Cham e.V.
  • Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Schwandorf e.V.
  • Landratsamt Cham - Tourismus
  • Landratsamt Cham und Landratsamt Schwandorf - Untere Naturschutzbehörden
  • Landratsamt Tirschenreuth
  • Landschaftspflegeverband Schwandorf und Tirschenreuth
  • Maschinen- und Betriebshilfsringe Neustadt/Waldnaab e.V. und Schwandorf e.V.
  • Naturland - Verband für ökologischen Landbau e.V.
  • Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald
  • Naturpark Oberer Bayerischer Wald
  • Naturpark Steinwald e.V.
  • Netzwerk Blühende Landschaft
  • Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen
  • Regierung der Oberpfalz
  • Tourismuszentrum Oberpfälzer Wald, Landkreise Schwandorf, Neustadt a.d. Waldnaab und Tirschenreuth
  • Verein Naturpark Oberpfälzer Wald e.V.