Forschungs- und Innovationsprojekt
Wiesenmeisterschaft 2017 - Vom Alpenrand zur Metropole

Artenreiche Wiese mit Margerite und Witwenblume

Ökomodellregion Miesbach und Biostadt München

Die Wiesenmeisterschaft wird gemeinsam von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft und dem BUND Naturschutz in Bayern veranstaltet. Der Wettbewerb für Landwirte findet seit 2009 jedes Jahr in einer anderen Region in Bayern statt. Ausgezeichnet werden bei der Wiesenmeisterschaft Landwirte, die den Aufwuchs buntblühender, artenreicher Wiesen oder Weiden in ihrem Betrieb erfolgreich nutzen. Punkte gibt es in den Kategorien Naturschutz, Landwirtschaft und Kulturlandschaft. Die schönsten Wiesen und Weiden werden mit attraktiven Preisen ausgezeichnet und bei einer Festveranstaltung geehrt.

Ziel

Mit dem Wettbewerb wollen die LfL und der BUND Naturschutz in Bayern e.V. die Leistungen der Landwirte, die artenreiche Wiesen erhalten und in ihrem landwirtschaftlichen Betriebskreislauf nutzen, in der Öffentlichkeit würdigen.

Wiesen sind wahre Multitalente:

  • Grünlandwirtschaft ist aktiver Boden- und Klimaschutz.
  • Wiesenschutz ist Gewässer- und Trinkwasserschutz.
  • Blumenbunte Wiesen sind schön und für die Vielfalt der Landschaft unverzichtbar.
  • Artenreiche Wiesen bieten bestäubenden Insekten wie Bienen, Wildbienen, Schwebfliegen und auch Schmetterlingen, Vögeln und Wildtieren Lebesraum und Nahrung.
  • Wo es Blumenwiesen gibt, fühlen sich Einheimische und Feriengäste einfach wohl.

Methode

Die Wiesenmeisterschaft wird gemeinsam von LfL und BUND Naturschutz in Bayern e.V. durchgeführt. Projektmittel z.B. für die Kartierung der Flächen und die Datenerfassung werden durch den BUND durch einen Projektantrag beim Bayerischen Naturschutzfonds eingeworben. Bereits im August/September des Vorjahres wird dafür das Wettbewerbsgebiet festgelegt und ein Projektantrag gestellt.
Die Wiesenmeisterschaft findet 2017 in den Landkreisen Miesbach und München sowie in der Stadt München statt. Teilnehmen können landwirtschaftliche Betriebe (Haupt-, Zu-, Nebenerwerb) mit Grünland im Wettbewerbsgebiet. Almen, Streuwiesen und Ausgleichsflächen sowie Flächen im Besitz des BUND Naturschutz oder LBV können nicht teilnehmen. Die Wiese/Weide sollte blüten- und artenreich und mindestens 0,5 ha groß sein. Der Aufwuchs soll im landwirtschaftlichen Betrieb genutzt werden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, die ersten 50 Anmeldungen werden in jedem Fall berücksichtigt.
Die Landwirte melden ihre Fläche selbst mit dem online-Formular, per Fax oder Brief mit dem Formular im Faltblatt zum Wettbewerb an. Ab Ende April/Anfang Mai, je nach Witterung, werden alle angemeldeten Flächen aufgesucht, alle krautigen Arten entlang eines Transektes und die Verteilung typischer Wiesenarten in der Grünland-Fläche aufgenommen und im Gespräch mit dem Landwirt/der Landwirtin wichtige Informationen zur Nutzung der gemeldeten Fläche und zum Betrieb erfasst. Die Bewertung der gemeldeten Flächen wird in den Kategorien Naturschutz, Landwirtschaft und Kulturlandschaft vorgenommen.
Die fünf nach Punkten am besten bewerteten Flächen werden im Juni von einer Experten-Jury aus Naturschutz und Landwirtschaft besucht.
Die Preisverleihung, zu der alle Teilnehmer der Wiesenmeisterschaft eingeladen werden, findet im festlichen Rahmen in repräsentativen Räumlichkeiten im Wettbewerbsgebiet statt.

Ergebnis

Im festlichen Rahmen wurden die Teilnehmer der Wiesenmeisterschaft 2017 für Ihre Leistungen für bunte und artenreiche Wiesen geehrt. Den ersten Preis erhielt der Bullenmastbetrieb von Johann Oberhauser aus Langwied, Stadt München, der einen Teil der Langwieder Heide bewirtschaftet. Der Aufwuchs der artenreichen Salbei- Glatthaferwiese wird als Pferdeheu vermarktet.
Zweite Preisträger wurden die Schafhalter Stefanie und Lorenz Bonleitner aus Fischbachau im Landkreis Miesbach mit ihrer „Steinwiese“, die mit ihren vielen seltenen und gefährdeten Arten punkten konnte.
Als dritter Preisträger wurde Josef Kandlinger aus Kreuth im Landkreis Miesbach für seine artenreiche Jungviehweide „Allweg“ ausgezeichnet.
Langwieder Haide mit blühender Witwenblume

Langwieder Heide am Rand von München von Johann Oberhauser

Wiesenmeisterschaft 2017:Die Jury unterwegs

Die Jury unterwegs

Weide bei Kreuth

Weide mit Alpenpanorama

Violetter Salbei und Zittergras in der Langwieder Haide

Wiesensalbei und Zittergras

Steinwiese bei Fischbachau mit Großem Ochsenauge

Blühaspekt mit Großem Ochsenauge

Die Jury der Wiesenmeisterschaft vor dem Haus von Familie Gasteiger

Die Jury in Wiedmann

Projektinformation
Projektleitung: Dr. Gisbert Kuhn (LFL), Marion Ruppaner (BUND Naturschutz in Bayern e.V.)
Projektbearbeitung: Dr. Sabine Heinz (LfL), Inge Steidl
Laufzeit: 1.1.2017 - 31.12.2017
Finanzierung: Bayerischer Naturschutzfonds aus Mitteln der Glücksspirale, Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forst
Projektpartner: BUND Naturschutz in Bayern e.V.