Institut für Pflanzenschutz
Jahresbericht 2018 – Agrarmeteorologie, Warndienst, Krankheiten in Getreide

Die Arbeitsgruppe IPS 3a betreut das agrarmeteorologische Messnetz der LfL, koordiniert den Pflanzenschutzwarndienst in Bayern sowie das länderübergreifende Informations-Portal ISIP e.V. und führt, in Zusammenarbeit mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Untersuchungen und Feldversuche zur gezielten Bekämpfung von Getreidekrankheiten durch. Auch im Jahr 2018 wurden zahlreiche Projektarbeiten weitergeführt oder abgeschlossen, Daten und neue Erkenntnisse zeitnah im Internet und der Fachpresse veröffentlicht, sowie entsprechende Beratungsunterlagen der Offizialberatung und deren Verbundpartner zur Verfügung gestellt.

Agrarmeteorologie

Wetterstation auf einem Feld
Zur Bereitstellung von aktuellen Witterungsdaten und davon abgeleiteter Werte, z. B. für die Verdunstung, betreibt die LfL ein Messnetz von rund 140 ganzjährig arbeitenden Wetterstationen. Neben den LfL-eigenen Wetterdaten werden auch die Daten von fast 100 Niederschlagsstationen des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) und sowie des Deutschen Wetterdienstes (DWD) veröffentlicht. Die Messwerte finden Eingang in zahlreiche Prognosemodelle für viele landwirtschaftlich und gärtnerisch relevante Kulturen. Vervollständigt wird das Angebot durch eine Wettervorhersage, einen Bewässerungsservice und statistische Datenauswertungen mit der Möglichkeit des E-Mail-Versandes. Im Jahr 2018 wurde die Umrüstung der Wetterstationen auf eine neue Generation von IP-adressierten Datenloggern weiter fortgeführt, das Internetportal www.wetter-by.de neu gestaltet, dynamisch anpassbar an beliebige Endgeräte und insbesondere für die Frostbewarnung die zusätzliche Darstellung von 10-Minuten-Werten bei vielen Stationen integriert.

AgrarMeteorologie Bayern

Warndienst, Prognosen, Monitoring

Weizenähre
Der Pflanzenschutz-Warndienst bietet im Internet tagesaktuelle Prognosen der witterungsbedingten Gefährdung durch wichtige Schaderreger in Landwirtschaft und im Obstbau, Monitoring-Daten der regionalen Befallssituation, die in Zusammenarbeit mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) erhoben werden, sowie entsprechende Bekämpfungsempfehlungen. Das Angebot wird an vielen Stellen ergänzt durch Informationen aus dem länderübergreifende Online-Portal „Informations-System Integrierte Pflanzenproduktion“ (ISIP e.V.) Alle Entscheidungshilfen sollen dazu beitragen, die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Integrierten Pflanzenbau auf das notwendige Maß zu beschränken. So konnte zum Beispiel im Bereich der Pilzkrankheiten im Winterweizen im Trockenjahr 2018 über Monitoring- und Prognosedaten frühzeitig ein meist nur sehr geringer Krankheitsbefall und Infektionsdruck festgestellt werden, so dass in den entsprechenden Beratungshinweisen noch seltener als im schon befallsarmen Erntejahr 2017 zu einer gezielten Behandlung aufgerufen wurde.

Krankheiten in Getreide

Virenbefallenes Getreide
Kenntnisse und Informationen zur Diagnose und zur gezielten Bekämpfung der wichtigsten Krankheiten im Getreidebau können helfen, Ertragsverluste zu verringern und die Qualität des Erntegutes zu sichern. In der Beratung und der landwirtschaftlichen Praxis sind Entscheidungssysteme zum gezielten Fungizideinsatz im Getreide auf der Grundlage von Bekämpfungsschwellen (Weizen- und Gerstenmodell Bayern) fest etabliert. Die Verfahren werden unter verschiedenen Standortbedingungen mit anderen Vorgehensweisen verglichen, in ihrer Wirtschaftlichkeit beurteilt und weiterentwickelt. Die Wirkung neuer Fungizide wird geprüft und in die Systeme integriert. Im Jahr 2018 wurden in Zusammenarbeit von LfL und den ÄELF hierzu insgesamt 22 Feldversuche durchgeführt (9 in Winterweizen, 5 in Wintergerste, 4 in Sommergerste, 3 in Wintertriticale und einer in Winterroggen).