Hopfenbau und Produktionstechnik
Trocknung und Konditionierung

Die deutschen Hopfenpflanzer erzeugen jährlich Hopfen mit Spitzenqualität. Bei der Trocknung und Konditionierung muss diese Qualität erhalten und gesichert werden. Deshalb wurden in den letzten Jahren von der Arbeitsgruppe Hopfenbau, Produktionstechnik des Instituts für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft zahlreiche Versuche und intensive Messungen zur Optimierung der Trocknung und Konditionierung durchgeführt. Anhand der vielen Versuchsergebnisse werden in den nachfolgenden Veröffentlichungen Grundsätze und Zusammenhänge aufgezeigt, die in jeder Trocknungs- und Konditionierungsanlage gelten und berücksichtigt werden müssen.
Durch den Einsatz von Messgeräten und die graphische Darstellung der wichtigsten Parameter bei der Trocknung und Konditionierung konnten in den letzten Jahren die Bedienungen und Steuerungsabläufe vereinfacht bzw. automatisiert werden.

Poster: Hopfentrocknung pdf 1,4 MB

Leistungssteigerung und Energieeinsparung bei Hordendarren durch optimale Luftführung

Das Einstellen der richtigen Luftgeschwindigkeit ist Vorraussetzung für eine optimale Trocknungsleistung und hohe Energieeffizienz. Zu hohe Luftgeschwindigkeiten führen aufgrund der unterschiedlichen Lagerungsdichte des Hopfens zu einer ungleichmäßigen Trocknung und erhöhten Energieverbrauch, da die durchströmende Luft nicht ausreichend Zeit hat, Feuchtigkeit bis zur Sättigung aufzunehmen. Zu niedrige Luftgeschwindigkeiten dagegen verlängern die Trocknungszeit und verringern die Trocknungsleistung. Für das Einstellen der optimalen Trocknungsparameter, wie Temperatur und Schütthöhe, ist die Kenntnis der jeweils aktuellen Luftgeschwindigkeit in m/s während der Trocknung unbedingt erforderlich.

Steigerung der Trocknungsleistung von Hopfen durch ein optimales Schüttgewicht

In der Praxis werden die besten Trocknungsleistungen in kg/m2 und Stunde Trocknungszeit bei den Darren festgestellt, bei denen die Luftgeschwindigkeit zum Zeitpunkt der höchsten Wasserabgabe des Grünhopfens in der Aufschütthorde auf mindestens 0,4 m/s erhöht werden kann. Folglich kann bei Darren mit begrenzter Luftleistung nur durch Verringerung der Schütthöhe die Trocknungsleistung gesteigert werden.

Erste Untersuchungen zur Optimierung von Bandtrocknern

Bei den Versuchen zur Optimierung der Hopfentrocknung in Hordendarren konnte die Trocknungsleistung deutlich gesteigert und der Energieeinsatz optimiert werden. Erreichbar wird eine Optimierung durch das richtige Verhältnis der Trocknungsparameter aus Trocknungstemperatur, Luftgeschwindigkeit und Schütthöhe bzw. Schüttgewicht. Voraussetzung dafür ist eine Messtechnik, mit welcher die wichtigsten Trocknungsparameter nicht nur erfasst, sondern vor allem graphisch dargestellt werden. Dadurch werden die Trocknungsvorgänge erklärbar und regelbar. Während der Ernte 2010 wurde begonnen, die Erkenntnisse aus den langjährigen Versuchen in Hordendarren zur Optimierung der Trocknung beim Bandtrockner zu nutzen.

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Optimale Konditionierung von Hopfen

Unmittelbar nach der Trocknung weist der Hopfen selbst bei optimalen Trocknungsbedingungen einen ungleichmäßigen Wassergehalt auf. Neben den hohen Wassergehaltsunterschieden zwischen Spindel und Doldenblättern und zwischen den Dolden innerhalb einer Auszugshorde, sind zusätzlich die durchschnittlichen Wassergehalte der Schüttungen während eines Erntetages sehr groß. Ein Ausgleich der Feuchtigkeit zur Erzielung der „Sackreife“ ist notwendig.

Nutzung alternativer Energiequellen bei der Hopfentrocknung

Durch die gestiegenen Ölpreise erhöhten sich die variablen Trocknungskosten bereits im Erntejahr 2006 gegenüber dem Erntejahr 2003 um ca. 250 €/ha. Mit zunehmend steigenden Energiepreisen werden alternative Energien und Maßnahmen zur Wärmerückgewinnung daher wirtschaftlich immer interessanter.
Zum Erarbeiten von Grundsätzen und Zusammenhängen über die Nutzung alternativer Energien bei der Hopfentrocknung wurden während der Ernte 2006 in 10 verschiedenen Hopfenbaubetrieben zahlreiche Versuche und Messungen durchgeführt.

LfL-Information
Trocknung und Konditionierung von Hopfen

Die optimale Trocknung und Konditionierung von Hopfen dient nicht nur der Qualitätserhaltung, sondern leistet einen wichtigen Beitrag zur Kosten- und Energieeinsparung auf den Hopfenbaubetrieben. Um das Wissen für die Hopfenpflanzer zu bündeln, hat Jakob Münsterer seine langjährige Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen in der LfL-Informationsschrift „Trocknung und Konditionierung von Hopfen“ zusammengefasst.

Trocknung und Konditionierung von Hopfen (LfL-Information zum Herunterladen)