Winterweizen nach Gründüngung mit kleinkörnigen Leguminosen

Inkarnatklee
In diesem Versuchsvorhaben wird der Einfluss verschiedener kleinkörniger Futterleguminosen als Untersaat im Vergleich zu einer Variante ohne Zwischenfrucht auf den Ertrag und Qualität von Winterweizen geprüft. Dazu wird die Wirkung der Futterleguminosen auf den Ertrag und Qualität der Nachfrucht Wintertriticale untersucht.

Produktionstechnische Versuche zu Sommerzwischenfrüchten, angelegt als Untersaaten in Winterweizen und deren Nachwirkung auf Wintertriticale

Untersaaten in Getreidekulturen des ökologischen Landbaus mit Kleinkörnigen Leguminosen zur Gründüngung sind unter feuchten Standortverhältnissen (Jahresniederschlag 700-800 mm, Mittlere Jahrestemperatur 7,5 - 8° C, Braunerde) hinreichend sicher. Als besser geeignete Kleinkörnigen Leguminosenarten werden herausgestellt: Weißklee, Rotklee und Gelbklee im Vergleich zu Hornschotenklee, einer Kleegrasmi-schung und den nur einjährig geprüften Hubam- und Erdklee.
Die Deckfrucht Winterweizen wird durch die Untersaat nicht negativ beeinflusst. Vereinzelt kann eine positive Wirkung auf den Rohproteinertrag der Deckfrucht durch höhere Gehaltswerte an Rohprotein festgestellt werden.
Die Folgefrucht Wintertriticale wird von Zwischenfrüchten zur Gründüngung gegenüber „ohne“ im Kornertrag überwiegend positiv, nicht und in extremen Trockenjah-ren auch negativ, beeinflusst.
Weißklee, Rotklee und Gelbklee sind in ihrer Nachfruchtwirkung positiver als Hornschotenklee und eine Kleegras-Mischung. Rotklee wird wegen seines Anspruchs nach größeren Anbaupausen als weniger empfehlenswert beurteilt. Ebenfalls als weniger empfehlenswert erscheint eine Kleegrasmischung wegen der geringeren Vorfruchtwirkung. Zudem ist wegen der Anfälligkeit der Graspartner in der Mischung eine Infektionsbrücke für Getreidekrankheiten auf das nachfolgende Wintertriticale nicht auszuschließen.
Im Mittel der Versuchsserie bestehend aus vier Jahren und bis zu zwei Versuchsorten erreichte die beste Zwischenfrucht nämlich Weißklee einen Mehrertrag an Korn gegenüber „ohne“ von 8 Relativpunkten bei einer Variationsbreite von minus 11 Prozentpunkten bis plus 17 Prozentpunkten. In der Erzeugung von Futtergetreide wichtigerem Ertrag an Rohprotein ist die Wirkung von Zwischenfrüchten im Vergleich zu „ohne“ geringfügig besser als beim Kornertrag. Ein wirtschaftlicher Gewinn ist nicht immer gegeben.
Zur Verbesserung der Sicherheit des Gelingens wird eine Mischung aus Weißklee, 5 kg ha, und Gelbklee, 8 kg/ha, angeraten.
Eine genauere regionale Gliederung der Eignung von Standorten in Bayern für eine Gründüngung in Form von Untersaat kann wegen der unzureichenden Reprä-sentanz der beiden Versuchsorte nicht abgeleitet werden.

Produktionstechnische Versuche zu Sommerzwischenfrüchten, angelegt als Untersaaten in Winterweizen und deren Nachwirkung auf Wintertriticale (ausführlicher Bericht als externe PDF-Datei auf Hortigate) Externer Link

Effect of undersowing winter wheat with legumes on the yield and quality of subsequent winter triticale crops

The study presents results of a series of trials investigating the effects of undersowing nitrogen fixing crops (legumes) into winter wheat on the performance of the subsequent crop winter triticale. Trials were carried out between 2003 and 2006 at two sites in southern Bavaria, Germany. All species tested - black medic, birdsfoot trefoil, red clover, white clover and a legume-grass mixture - proved to be suitable. Compared to the “not-undersown” control treatment the undersown N-fixing crops had no statistically significant effect on the yield, protein content and other grain quality characteristics of the winter wheat crop, except for one site where protein yield was significantly higher in one year. There was also no difference in disease incidence between “undersown” and “not-undersown” winter wheat. Depending on the seasonal rainfall pattern the establishment of N-fixing crops in wheat had either a negative or a positive effect on the yield of the subsequent crop of winter triticale. Reductions in yield only occurred in the 03/04 season, which had an extremely dry summer in 2003. In the seasons 04/05 and 05/06, which had a more favourable distribution of annual precipitation, the establish¬ment of certain legume crops increased the yield and protein content of winter triticale; however the effect was not statistically significant for all years and sites.

Conclusions

The use of undersowing with small-grain legumes in organic cereal production systems is a safe approach in sites/seasons with sufficient water availability (annual precipitation 700 – 800 mm, average annual temperature 7.5 – 8° C, brown earth). The study identified a range of well-suited legume species for undersowing that do not negatively influence the winter wheat crops they are undersown into. We recommend red clover, white clover and black medic. A legume-grass mixture and birdsfoot trefoil are not advisable. The fact that undersowing resulted occasionally in positive effects on the quality (especially protein yield) in wheat further underpins the recommendation to use undersowing in organic cereal production. The finding that in extremely dry years yield reductions can occur in subsequent triticale crops, means that undersowing should only be recommended for sites with a good water supply.

Effect of undersowing winter wheat with legumes on the yield and quality of subsequent winter triticale crops (ausführlicher Bericht) Externer Link

Ökonomische Betrachtung des Anbaus legumer Zwischenfrüchte im Ökolandbau

Der Anbau von legumen Zwischenfrüchten führt üblicherweise zu Mehrerträgen im nachfolgenden Getreide. Ob sie sich auch ökonomisch lohnen, wurde aus mehreren Serien von Feldversuchen kal-kuliert. Maßstab war der relative kostenbereinigte Ertrag der Nachfrüchte Wintertriticale bzw. Sommerhafer nach verschiedenen legumen Zwischenfrüchten als Untersaat oder Stoppelsaat im Vergleich zu einer Kontrolle ohne Zwischenfrucht. Dabei berücksichtigte Kostenpositionen sind das Saatgut und die variablen Maschinenkosten der in den Versuchen tatsächlich durchgeführten Arbeitsgänge.
Der höchste kostenbereinigte Ertrag wurde bei beiden Getreidearten nach Weißklee, der zweit-höchste nach Gelbklee je als Untersaat erreicht. Dagegen fiel dieser Ertrag nach Rotklee und nach Kleegras je als Untersaat sowie nach verschiedenen Zwischenfrüchten als Stoppelsaat geringer aus. Teils wurden in letztegenannten Varianten auch geringere kostenbereinigte Erträge als in der Kont-rollvariante ohne Zwischenfrüchte festgestellt.

Schlussfolgerung

Insgesamt erreicht Weißklee, gefolgt von Gelbklee bei ausschließlicher Betrachtung der Verfah-renskosten und der Ertragsleistung der Nachfrucht die höchste ökonomische Vorzüglichkeit. Diese Vorzüglichkeit steigt bei einem Sommergetreide im Vergleich zu einem Wintergetreide aufgrund der längeren Vegetationszeit der legumen Zwischenfrucht an. Bei den Verfahrenskosten gibt es große Unterschiede bei den variablen Maschinenkosten in Abhängigkeit des Saatverfahrens, aber auch bei den Saatgutkosten in Abhängigkeit des Saatgutpreises und der Saatstärke.
Einige kalkulierte Verfahren wie z. B. das Kleegras als Untersaat oder eine Mischung aus Senf und Sommerwicke als Stoppelsaat erzielten im Vergleich zur Kontrolle ohne Zwischenfrucht teilweise einen Minderertrag. Hierbei ist aber die Nichtberücksichtigung weiterer Leistungen von Zwischen-früchten zu beachten.

Ökonomische Betrachtung des Anbaus legumer Zwischenfrüchte im Ökolandbau (ausführlicher Bericht als externe PDF-Datei) Externer Link

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