Vermehrung von H. schachtii an Unkräutern
Eine Unkrautbekämpfung zum Zweck der Reduktion von Rübenzystennematoden erscheint auf fränkischen Rübenanbauflächen, welche nur durchschnittlich mit Unkraut besetzt sind, zurzeit nicht nötig. Alle anderen Maßnahmen, welche zu einem integrierten Bekämpfungsverfahren von H. schachtii beitragen, wie Bodenuntersuchungen zur Befallsfeststellung, der Einsatz resistenter oder toleranter Sorten, der Anbau resistenter Zwischenfrüchte und die Bekämpfung von Ausfallraps sind erfolgversprechender.
Tiefenverteilung der Rübenzystennematoden auf Rübenanbauflächen
Der Befall mit Rübenzystennematoden scheint im Unterboden der Rübenanbauflächen konserviert zu werden. Das bedeutet, dass zur Überprüfung des Sanierungserfolges von Befallsflächen auf alle Fälle eine Beprobung bis 60 cm Tiefe erfolgen sollte.
Wenn das Verhalten der angebauten Sorte (anfällig, tolerant oder resistent) v.a. auf guten Standorten nicht den Erwartungen entspricht, welche der Anbauer aufgrund des Ergebnisses der Oberbodenuntersuchung an die Sorte hatte, dann sollte zur Klärung des Sachverhalts der Unterboden untersucht werden.
Die hohen Abundanzen an Rübenzystennematoden im Unterboden lassen in Verbindung mit den gleichwertigen Vermehrungsraten im Oberund Unterboden über alle Jahre und Bodenarten auf eine Schadrelevanz der in der unteren Bodenschicht befindlichen Nematoden hinsichtlich des Ertrags schließen. Eine Quantifizierung dieses Einflusses unter Praxisbedingungen war bis jetzt nicht möglich.
Nematodenvermehrung und Ertragsleistung verschiedener Zuckerrüben-Genotypen
Der Einsatz der toleranten Sorte "Adrianna" auf fränkischen Rübenanbauflächen mit geringem bis mittleren Befall mit H. schachtii kann aufgrund der vorliegenden Versuchsergebnisse sowohl im Hinblick auf die Abundanzdynamik des Rübenzystennematoden auf der Fläche als auch des bereinigten Zuckertertrags uneingeschränkt empfohlen werden.
V.a. auf leichteren Standorten, auf welchen die Rüben öfter unter Trockenstress leiden, kann man durch den Anbau toleranter Sorten von der hohen Ertragstoleranz dieser Sorten bezüglich der Rübennematoden profitieren.
Der Einsatz resistenter Sorten ist, wenn die Erträge so sehr differieren, wie die der Sorten "Adrianna" (tolerant) und "Paulina" (resistent) nur noch auf Standorten finanziell rentabel, auf denen der Besatz mit H. schachtii so hoch ist, dass die tolerante Sorte vom Ertrag her hinter die resistente Sorte zurückfällt. So hoher Befall tritt auf fränkischen Rübenanbauflächen in der Regel jedoch nicht auf.
Da in den meisten anderen Erhebungen im Gegensatz zum vorliegenden Projekt resistente Sorten die Nematodenpopulation stärker reduzierten als tolerante Sorten bzw. letztere die Abundanz meistens sogar erhöhten, sollten zur Sanierung von hoch mit H. schachtii befallenen Standorten resistente Sorten eingesetzt werden, da diese den Befall am sichersten reduzieren.